Neue Sachlichkeit

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    auch: magischer Realismus;

    Richtung in der deutschen Kunst der 1920er Jahre, welche als Reaktion auf den Expressionismus eine gegenständliche Darstellungsweise pflegte. Der 1923 geprägte Begriff geht auf G.F. Hartlaub, den Direktor der Mannheimer Kunsthalle, zurück.


    Zur Neuen Sachlichkeit zählen verschiedene Strömungen: Eine vom Surrealismus und von der Pittura metafisica Chiricos beeinflusste Richtung suchte magische Hintergründigkeit, wie die Vertreter der Münchner Gruppe (G. Schrimpf, A. Kanoldt, Mense); eine andere betrachtete mit gesteigertem Realismus die Welt, oft mit scharfer Zeitkritik wie der von Dada herkommende G. Grosz und O. Dix.

    Der Neuen Sachlichkeit zuzurechnen sind auch R. Schlichter und, mit einem Teil ihres Werks, Hofer, Radziwill, Meidner, Beckmann.

    Auch in der deutschen Literatur der 1920er Jahre gibt es vergleichbare Tendenzen; im Drama dominieren Zeit- und Lehrstücke (C. Zuckmayer, Ö. von Horváth), für die Prosa kennzeichnend ist der Gegenwartsroman mit nüchterner, illusionsloser Schilderung der politischen und sozialen Gegebenheiten (A. Döblin, H. Fallada, E. Kästner). Zur Neuen Sachlichkeit zählt auch die Gebrauchslyrik von B. Brecht, E. Kästner, J. Ringelnatz und W. Mehring.

    Kalenderblatt - 27. Juli

    1794 Der französische Revolutionsführer Maximilien Robespierre wird gestürzt, nachdem er radikal dafür gesorgt hatte, alle Feinde der französischen Revolution der Guillotine zu übereignen. Er war als Vorsitzender des allmächtigen Wohlfahrtsausschusses für eine beispiellose Terrorgesetzgebung verantwortlich. Einen Tag nach seinem Sturz kommt er selbst unter die Guillotine.
    1894 Es kommt zum Krieg zwischen China und Japan, bei dessen Ende im April 1895 China die Unabhängigkeit Koreas anerkennen muss.
    1955 Der Österreichische Staatsvertrag tritt in Kraft, in dem Österreich von den Alliierten als "souveräner und demokratischer Staat" in den Grenzen vom 1. Januar 1938 anerkannt wird.