Holzschnitt

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    grafische Technik, bei der eine Zeichnung erhaben aus einer Holzplatte geschnitten, mit Druckfarbe eingefärbt und auf Papier gepresst und abgezogen wird.

    Geschichte

    Der Holzschnitt wurde ursprünglich seit dem 4. Jh. im Abendland zum Bedrucken von Stoffen benutzt. Der Bilddruck setzte sich erst in der 2. Hälfte des 14. Jh.s. mit der Verbreitung der Papierherstellung durch (z.B. Heiligenbilder als Einblattdrucke). Die Erfindung der Buchdruckerkunst machte den Holzschnitt als Illustrationsmittel populär ("Schedelsche Weltchronik", Nürnberg, 1493). Berühmte Holzschnitte schufen neben A. Dürer ("Die Apokalyptischen Reiter", 1498) besonders auch L. Cranach der Ältere, H. Burgkmair und H. Baldung Grien. A. Altdorfer gebrauchte bereits den Farbholzschnitt, dessen Entwicklung besonders in Venedig vorangetrieben wurde. Kupferstich und Radierung verdrängten den Holzschnitt im 16. Jh. weitgehend. Erst der um 1800 von dem Engländer Th. Bewick entwickelte Holzstich schuf neue technische Möglichkeiten, die in Deutschland fortan von A. von Menzel meisterhaft genutzt wurden, in Frankreich von H. Daumier, J. Gigoux, T. Johannot und G. Doré. Wieder belebt wurde die alte Holzschintttechnik dann in England durch die Buchkunst von W. Morris und die Jugendstilarbeiten von A. Beardsley. Ende des 19. Jh.s. entwickelten E. Vallotton, P. Gauguin u.a. einen großflächigen Stil des Holzschnitts, der weiße und schwarze Flächen klar nebeneinander setzte. Dieser Flächenholzschnitt dominierte besonders auch im deutschen Expressionismus bei E.L. Kirchner, E. Nolde, E. Barlach und M. Beckmann. In der Gegenwart lebt dieser Stil in den Arbeiten von F. Masereel und Grieshaber fort. Außerhalb Europas erreichte der Holzschnitt besonders in China (erste Holzschnittarbeiten seit dem 7./8. Jh.) und in Japan (Blütezeit des Holzschnitts seit dem 17. Jh.) in erster Linie als Mehrfarbenholzschnitt einen künstlerisch außerordentlich hohen Standard.

    Kalenderblatt - 26. April

    1925 Hindenburg wird zum Reichspräsidenten gewählt.
    1954 Eröffnung der Ostasien-Konferenz in Genf, auf der über die Koreafrage und den Frieden Indochinas beraten werden soll.
    1974 Der Bundestag stimmt über die Reform des § 218 ab und entscheidet sich für die Fristenlösung, die aber am 25. Februar vom Bundesverfassungsgericht für verfassungswidrig erklärt wird.