Paul Gauguin

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    französischer Maler und Bildhauer; * 7. Juni 1848 in Paris, † 8. Mai 1903 in Atuona auf Hiva Oa, Marquesas-Inseln


    Kurzbiografie

    Gauguin begann um 1876 mit dem Malen - neben seinem Beruf als Bankbeamter, den er 1883 aufgab, um sich ganz der Malerei zu widmen. Er schloss sich zunächst den Impressionisten an. 1886 war sein erster Aufenthalt in Pont-Aven, 1887 war er auf der Insel Martinique. Diese Zeit wurde für die Ausbildung seines Stils äußerst wichtig. Aus gesundheitlichen Gründen kehrte er wieder nach Frankreich zurück. 1888 lebte er während kurzer Zeit mit van Gogh in Arles in einer Künstlergemeinschaft, die mit einem Streit der beiden Maler endete. Danach war Gauguin wieder in Pont-Aven und Le Pouldu. 1891-93 folgte sein erster Aufenthalt in Tahiti. Von 1896 bis 1901 lebte er dann dauerhaft auf Tahiti. 1901 übersiedelte er auf die Marquesas-Inseln.

    Künstlerische Leistung

    Gauguin ist einer der Hauptmeister der französischen nachimpressionistischen Kunst. Er versuchte, ähnlich wie P. Cezanne und van Gogh, die formenauflösende Malerei des Impressionismus zu überwinden. Er malte sehr farbintensiv in flächiger Darstellung mit Betonung der Konturen. Seine Bilder haben durch ihre die Fläche rhythmisch gliedernde Kompositionsweise einen oft teppichhaften Charakter. Gauguin verzichtete auf die Wiedergabe atmosphärischer Stimmungen und wusste durch leuchtende Farben starke suggestive Wirkungen zu erzielen.


    Obwohl Gauguin sein Leben lang mit materiellen Problemen zu kämpfen hatte, drücken seine Bilder heitere Ruhe und Gelassenheit aus. Neben der Malerei beschäftigte er sich auch mit Keramikarbeiten und Holzschnitzereien, wovon sich heute einige im Louvre in Paris befinden. Gauguin hat durch seine in der Südsee zur Reife gelangten Kunst den Expressionismus stark beeinflusst. Daneben wirkte er auch auf die Malergruppe von Pont-Aven, auf die Nabis ein. Neben Cézanne und van Gogh gilt Paul Gauguin als einer der Väter der modernen Kunst.

    Werke: "Der gelbe Christus" (1889, Buffalo, Albright Art Gallery); "Frauen am Strand" (1891, Paris, Louvre); "Ta Matete" (Der Markt, 1892, Basel, Kunstmuseum); "Das weiße Pferd" (1898, Paris, Louvre); "Mädchen von Tahiti" (1899, New York, Metropolitan Museum); "Contes barbares" (1902, Essen, Museum Folkwang) u.a.

    Außerdem veröffentlichte Gauguin "Noa-Noa" (1893/94 geschrieben und illustriert) und "Avant et Après" (1903).

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