Emil Nolde

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    deutscher Maler und Grafiker; * 7. August 1867 in Nolde, Schleswig, † 13. April 1956 in Seebüll, Nordfriesland

    alias: Emil Hansen;

    Nolde gilt als Hauptvertreter des deutschen Expressionismus. 1884-88 war er Schüler der Sauermann'schen Schnitzschule in Flensburg, 1892-98 Lehrer an der Gewerbeschule Sankt Gallen. In München, Paris und Kopenhagen bildete er sich weiter und 1899 war er bei Hölzel in Dachau. 1905-07 stand er in Dresden in naher Berührung mit dem Kreis der Mitglieder der Künstlergemeinschaft Brücke.

    Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs hielt sich Nolde in der Südsee auf, wo er die primitive Kunst der Naturvölker kennen lernte. Objekte primitiver Kunst, oft aus Noldes eigenem Besitz, erscheinen häufig auf seinen ausdrucksstarken Stillleben. Während der zwanziger Jahre lebte Nolde abwechselnd in Berlin und Seebüll, wo er sich später ein jetzt als Museum dienendes Wohnhaus erbaute.

    Neben dem malerischen wuchs sein grafisches Werk, das meisterhafte Radierungen, Holzschnitte und Farblithografien umfasst. Das Aquarell, in dem Nolde seine Farbigkeit am intensivsten verwirklichte, wurde nach dem Malverbot, das die Nationalsozialisten 1937 aussprachen, die einzige, kleinformatige Form, in der er sich künstlerisch betätigen konnte. Die nach Hunderten zählenden Blätter, die Nolde seine "ungemalten Bilder" nannte, gehören zu den künstlerischen Höhepunkten seines Werks.

    Werke (Auswahl):

    Texte:

    "Das eigene Leben" (1931), "Jahre der Kämpfe" (1934), "Briefe" (1967).

    Gemälde:

    "Abendmahl" (1909, Kopenhagen, Statens Museum for Kunst); "Leben Christi" (9 Teile, 1911, Neukirchen, Stiftung Seebüll); "Maria Aegyptiaca" (1912, Hamburg, Kunsthalle); "Blumen und Wolken" (1933, Hannover, Sammlung B. Sprengel); "Mohn und rote Abendwolken" (1943, Neukirchen, Stiftung Seebüll).