Neoexpressionismus

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    (lateinisch-griechisch)

    Anfang der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts als Gegenbewegung zur herrschenden Malerei des Informel und zur abstrakten Kunst entstandene Kunstrichtung, die sich auf den deutschen Expressionismus bezieht.

    Die Anfänge des Neoexpressionismus, der von der Kunstwelt zunächst ignoriert wurde, liegen in West-Berlin. Georg Baselitz (geb. 1938), in seiner Malweise inspiriert von den Expressionisten Kokoschka und Corinth, verfremdet seine gegenständlichen Bilder, indem er sie auf den Kopf stellt. Markus Lüpertz widmet sich der „Vergegenständlichung von Abstraktem“ und malt stilllebenhaft arrangierte Gegenstände, die politische, kunsthistorische und emblematische Bezüge herstellen. Anselm Kiefer (geb. 1945) gestaltet großformatige expressive Bilder zu mythologischen, historischen und politischen Themen. Arnulf Rainer (geb. 1929) wurde bekannt durch seine Übermalungen von Bildern, insbesondere die Überzeichnungen von gestisch und mimisch extremen Selbstporträt-Fotografien.