Kriminalroman

    Aus WISSEN-digital.de


    Roman, in dessen Mittelpunkt ein Verbrechen und seine Aufklärung steht. Vorläufer des Kriminalromans sind die englischen Schauererromane (Gothic Novel). In Deutschland wurde der Kriminalroman im 18. und 19. Jh. zur Kunstgattung, v.a. durch Werke von F. Schiller ("Der Verbrecher aus verlorener Ehre", 1786), E.T.A. Hoffmann ("Das Fräulein von Scuderi", 1819), A. Droste-Hülshoff und W. Raabe. In England anzutreffen besonders bei Ch. Dickens (Begründer des sozialen Romans), in Russland bei F.M. Dostojewskij (in "Schuld und Sühne" [1866] zugleich Betonung des psychologischen Aspekts), in den USA bei E.A. Poe ("Der Doppelmord in der Rue Morgue", 1841).

    Viel gelesene Kriminalromane schrieben um die Jahrhundertwende bzw. im 20 Jh. in England unter anderem A.C. Doyle ("Die Abenteuer des Sherlock Holmes", 1892), Agatha Christie mit ihren weltbekannten Hauptfiguren Miss Marple und Hercule Poirot, G. Greene und zuletzt D. Sayers ("Ein Toter zu wenig", 1923). Aus Belgien ist G. Simenon für seine über 80 Kriminalromane bekannt. Neuere Vertreter des Kriminalromans in den USA sind Dashiel Hammett, R. Chandler (Erfinder des Privatdetektivs Philipp Marlowe) und Ross Macdonald.

    Neben den oben erwähnten niveauvolleren Vertretern der Gattung sind viele Beispiele trivialer Unterhaltungsliteratur auf dem Markt zu finden. Zu den beliebtesten Trivialautoren zählte E. Wallace, dessen Romane in den 1960er Jahren häufig verfilmt wurden.

    Kalenderblatt - 18. Mai

    1804 Napoleon I. Bonaparte macht Frankreich zum Kaisertum und wird zum "Kaiser der Franzosen" gekrönt.
    1848 Die Deutsche Nationalversammlung tritt in der Frankfurter Paulskirche zusammen.
    1959 Der Regisseur François Truffaut begründet mit seinem Film "Sie küssten und sie schlugen ihn" eine neue Stilrichtung des Französischen Films mit. Die Filme der Nouvelle Vague zeichnen sich durch ihren existenzialistischen Charakter und die Betonung von Augenblickserlebnissen aus.