Artikel - September 2011

    Aus WISSEN-digital.de

    Die Entdeckung des Ötzi vor 20 Jahren

    19. September 2011  

    Am 19. September ist es genau 20 Jahre her, dass das Nürnberger Ehepaar Erika und Helmut Simon eine unglaubliche Entdeckung machte: die Gletschermumie „Ötzi“. Bei einer Wanderung durch die Ötztaler Alpen in Südtirol bemerken sie in 3.210 Meter Höhe einen braunen Leichnam im Eis. Weiterlesen...

    Beutelwolf zu Unrecht ausgerottet?

    14. September 2011  

    Der tasmanische Beutelwolf galt jahrelang als blutrünstiges Raubtier und wurde für das Reißen unzähliger Schafe verantwortlich gemacht. 1830 setzte die tasmanische Regierung sogar ein Kopfgeld von einem Pfund pro erlegtem Beutelwolf aus. Die tasmanischen Siedler jagten das Raubtier bis zur völligen Ausrottung, doch kürzlich brachten Untersuchungen eine überraschende Erkenntnis: Der Kiefer des Beutelwolfs erwies sich als zu schwach, um so große Tiere wie Schafe reißen zu können.

    Der Beutelwolf war vor seiner Ausrottung das größte, fleischfressende Beuteltier Australiens und wird aufgrund seiner Fellzeichnung oftmals auch als Tasmanischer Tiger bezeichnet. Nach dem Aussterben des Beutelwolfs auf dem australischen Festland war die Art am Anfang des 19. Jahrhunderts in Tasmanien noch weit verbreitet. Als man jedoch begann, Schafe auf die Insel zu bringen, wurde der Beutelwolf als gefährliches Raubtier verschrieen, obwohl die meisten Schafe von verwilderten Haushunden gerissen wurden. 1830 setzte die Regierung dann ein Kopfgeld auf jedes erlegte Tier aus, die intensive Jagd auf den Beutelwolf führte letztendlich zu seiner Ausrottung. Im Jahr 1936 starb das letzte Exemplar im Zoo von Hobart in Tasmanien.

    Kürzlich fanden Forscher bei bio-mechanischen Simulationen, dass Schädel und Kiefer des Beutelwolfs viel zu schwach sind, um derartig große Tiere wie Schafe zu reißen. Der Beutelwolf jage daher vermutlich wohl kleinere Beute wie Beuteldachse oder Zwergkängurus, vermutet die Erstautorin der Studie, Marie Attard von der University of New South Wales. Das würde bedeuten, dass man den Beutelwolf damals völlig zu Unrecht jagte.

    Forscher prüften anhand von 3D-Schädelmodellen die Belastbarkeit des Beutelwolfs und zwei anderer Raubbeutler, dem Riesenbeutelmarder und dem Beutelteufel, die noch heute existieren. Das Ergebnis der Simulation war überraschend: Kiefer- und Schädelknochen des Beutelwolfes erwiesen sich beim Beißen und Festhalten als viel schwächer im Vergleich zu den anderen Raubbeutler. Die Forscher sehen den Schwachpunkt des Beutelwolfes beim Reißen der Beute vor allem in seiner verhältnismäßig langen Schnauze, die dem Gewicht und der Kraft eines Schafes möglicherweise nicht standgehalten hätte.

    Die Forscher schließen nicht aus, dass die Unfähigkeit des Beutelwolfs, größere Beute zu erlegen, sein Aussterben beschleunigt hat. Studienleiter Stephen Wroe fügt hinzu: "Wir können ziemlich sicher sein, dass die Beutelwölfe dadurch mit kleineren räuberischen Beuteltieren in Konkurrenz gerieten". Die Beschaffenheit seiner Zähne weise zudem darauf hin, dass der Beutelwolf auf das Fleisch von Wirbeltieren spezialisiert war, so der Forscher. So sei sein Beutespektrum relativ eng gewesen im Gegensatz zu anderen Raubbeutlern, die sich auch von Insekten ernährten. Schon eine leichte Veränderung seiner Umwelt konnte deshalb dazu führen, dass seine Beute knapp wurde.

    Verschollene Aquarelle von Otto Dix entdeckt

    7. September 2011  

    Galeristen entdeckten kürzlich vier unbekannte Aquarelle von Otto Dix in einem Familiennachlass in Oberbayern. Sie stammen aus der Düsseldorfer Zeit (1922/23) des Künstlers, die zur Hochphase seines Schaffens gezählt wird. Vom 4.9. bis zum 2.12.2011 kann man die Fundstücke in einer Ausstellung über Dix in Düsseldorf betrachten.

    Bei der Suche nach Werken für eine Otto Dix Ausstellung im September stießen die Düsseldorfer Galeristen Remmert und Barth auf bisher nicht gesichtetes Mappen-Material des Künstlers. Die Mappe mit den vier Aquarellen befand sich im Nachlass der Tochter von Martha und Hans Koch, einem bedeutsamen Düsseldorfer Kunstsammler im frühen 20. Jahrhundert, der unter anderem Werke von Künstlern wie Paul Klee und Ernst Ludwig Kirchner besaß.

    Anfang der zwanziger Jahre studierte Otto Dix an der Kunstakademie in Düsseldorf, wo er Martha Koch kennenlernte. Die beiden verliebten sich ineinander, woraufhin Marthas Ehemann, der Arzt Hans Koch, sich von ihr scheiden ließ. Otto Dix heiratete die zweifache Mutter kurze Zeit später.

    Laut einem Interview mit "artnet" umfassen die neu entdeckten Dix-Werke die Aquarelle „Soubrette“ und „Nächtens“ sowie eine Vorarbeit zu Dix‘ bekanntem Porträt des Kunsthändlers Alfred Flechtheim. Gänzlich unbekannt war die farbkräftige Aquarellzeichnung „Strich III“, die eine Prostituierte im Straßenlaternenlicht vor einem Café-Fenster zeigt. Den einzelnen Wert der einzelnen Aquarelle schätze Remmert teilweise auf über 20.000 Euro, weitere Funde will er nicht ausschließen.

    Die Ausstellung zum 120. Geburtstag von Otto Dix findet vom 4.9. bis zum 2.12.2011 in der Galerie Remmert und Barth in Düsseldorf statt. Dort kann man auch die neu entdeckten Werke besichtigen, von denen zwei zum ersten Mal überhaupt ausgestellt werden.

    Die Dix-Aquarelle sind übrigens nicht der erste beeindrucke Fund im Nachlass der Familie Koch: Schon im vergangenen Jahr entdeckte man in einer jahrelang ungeöffneten Mappe eine Vorstudie zu Otto Dix‘ Hauptwerk „Wintermärchen“, das seit 1933 als verschollen gilt.

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    Kalenderblatt - 17. Mai

    1885 Kaiser Wilhelm I. verleiht der Neu-Guinea-Compagnie einen Schutzbrief für die Gebiete Neu-Guineas, die als "herrenloses Land" somit unter deutscher Oberhoheit stehen.
    1892 Uraufführung der Oper "Bajazzo" von Leoncavallo.
    1943 Britische Bomber zerstören die Staumauer des Möhnsees und verursachen damit eine Wasserlawine, der mehr als 1 100 Menschen zum Opfer fallen.