Artikel - August 2011

    Aus WISSEN-digital.de

    Die Landung der Dornier DO X in New York

    31. August 2011  

    Vor 80 Jahren, am 27. August 1931, blickten Tausende New Yorker gebannt in den Himmel. Sie erwarteten die Ankunft des damals größten Flugzeugs der Welt: der "Dornier DO X". Am 5. November 1930 war sie vom Bodensee aus gestartet, um in einer aufsehenerregenden Welt-Tournee zunächst mehrere Orte in Europa und Afrika anzufliegen und schließlich in einem großen Finale den Atlantik zu überqueren.

    Die ersten transatlantischen Flüge lagen zu diesem Zeitpunkt noch nicht lange zurück. 1919 bezwangen John Alcock und Arthur Whitten Brown den großen Teich in einem historischen Nonstop-Flug. Und erst 1927, drei Jahre vor dem Start der "DO X", war Charles Lindbergh die erste Alleinüberquerung gelungen.

    Mit der "Dornier DO X" sollte es den Pionieren nun erstmalig ein Großflugzeug nachtun. Dabei waren schon allein Größe und Ausstattung der Passagier-Maschine in den 1930ern eine Kuriosität: Die "DO X" war ein mächtiges Flugboot mit zwölf Kolbenmotoren, sechs Tandemgondeln und einem Tragflügel mit 48 Metern Spannweite. Mit ihren 159 Plätzen hielt sie bis 1949 den Passagier-Rekord im Flugverkehr. Und das bei keinem geringen Komfort: Auf drei Decks erstreckten sich großzügige Kabinen, ein Schlafsalon, eine Küche, ein Gesellschaftsraum, ein Rauchsalon und eine Bar.

    Dass der Riesenvogel den Atlantik überqueren sollte, war für die Zeitgenossen daher eine Sensation sondergleichen, die über Monate hinweg für Gesprächsstoff sorgte. Meldungen von technischen Pannen und ungeplanten Aufenthalten, die den eigentlich auf 20 Tage angesetzten Repräsentationsflug um ein Vielfaches verlängerten, ließen Europäer und Amerikaner gleichermaßen den Atem anhalten. Als die "DO X" am 27. August 1931 um elf Uhr dann in den Wolken über New York sichtbar wurde und in einem großen Bogen die Freiheitsstatue umsegelte, brach unter den Schaulustigen tosender Applaus aus. Im Hafen von New York setzte sie sicher auf und entließ die Besatzung feierlich von ihrer fast einjährigen Odyssee um die Welt.

    Bis heute gilt die Ankunft der "DO X" in New York als Meilenstein der Luftverkehrsgeschichte. Zum 80. Jahrestag der historischen Landung zeigt das Dornier-Museum in Friedrichshafen vom 1. Juli 2011 bis zum 24. Mai 2012 die Ausstellung "Aufbruch in die neue Welt – Do X und der Transatalantikverkehr".

    Pyeongchang – auch ohne Olympia eine Reise wert?

    24. August 2011  

    Pyeongchang gewann die Vergabe der Olympischen Winterspiele 2018 und stach dabei auch München aus. Für Wintersportler hat der südkoreanische Landkreis um Pyeoengchang nämlich eine Menge zu bieten: Von einer Langlauf-Arena über ein Alpin-Skizentrum bis zur Ski-Sprungschanze ist alles dabei. Ein weiterer Vorteil und sicher mit ausschlaggebend für den Sieg war, dass sich alle Sportstätten im Umkreis von rund 30 Kilometern befinden. 498 Schneekanonen versorgen das Gebiet mit Neuschnee. Aber was macht Pyeongchang sonst noch für Touristen interessant?

    Pyeongchang ist die drittgrößte Stadt Südkoreas und gehört zur Provinz Gangwon-do. Haupteinnahmequelle ist die Landwirtschaft, der Tourismus bestreitet rund 40 Prozent der Wirtschaftsleistung. Anders als in der 160 Kilometer entfernten Hauptstadt Seoul gibt es in Pyeongchang kaum Industrie. Nur 45.000 Einwohner leben im Landkreis Pyeongchang, während die Einwohnerzahl in Seoul mehr als zehn Millionen beträgt.

    Die Regierung will bis 2018 eine Menge investieren, um Pyeongchang für Touristen noch attraktiver zu gestalten. Auf dem Plan stehen die Errichtung von Kasinos, Einkaufszentren und Golfplätzen. Im Hinblick auf die olympischen Spiele dürfte vor allem das nicht weit entfernte Retortendorf "Alpensia" interessant sein, in dem viele Teile der Veranstaltung stattfinden sollen.

    Wie der Name bereits verrät, ist der Ort deutlich am alpenländischen Flair orientiert: "Alpensia" setzt sich zusammen aus "Alpen" und "Asia". Neben Restaurant wie dem "Edelweiß" findet man auch typisch ostasiatische Elemente, wie zum Beispiel eine Karaoke-Bar. Zudem will man in Alpensia extra für die Winterspiele eine Konzerthalle errichten, in der Hallyu-Stars, Mitglieder der zeitgenössischen südkoreanischen Pop-Kultur, auftreten sollen. Das Dorf ist längst berühmt für seine Musikveranstaltungen wie das "Great Mountains International Music Festival and School", bei dem jährlich bekannte Musiker aus aller Welt auftreten.

    Doch schon jetzt hat die Umgebung Gangwon-do einiges zu bieten: Eine ihrer schönsten Sehenswürdigkeiten ist die achteckige Stein-Pagode im Woljeongsa-Tempel beim Odaesan-Gebirge. Neun Stockwerke hat der turmartige Bau, der im 10. Jahrhundert errichtet worden sein soll. Neben den Bergen Seorak und Odae, ist besonders auch die Hwanseongul, Koreas größte Tropfsteinhöhle, eine beliebte Touristenattraktion. Jedes Jahr kommen mehr als eine Millionen Menschen um die unterirdische Höhle zu sehen, die 1997 für Besucher öffnete.

    Zudem gibt es Buddha-Tempel, Museen sowie Nationalparks, die Gangwon-do auch ohne die Wintersportmöglichkeiten zu einem vielfältigen Reiseziel machen. Wer sich für eine Rundreise durch ganz Südkorea entscheidet, findet hier weitere nützliche Informationen: Reiseinfo: Südkorea.

    Durch die Olympischen Winterspiele hofft die Regierung ähnliche Erfolge verzeichnen zu können wie die Stadt Sapporo in Japan, die 1972 Gastgeber der Olympischen Winterspiele war. Zuvor kaum bekannt, konnte die Stadt mithilfe der steigenden Touristenzahlen langfristige wirtschaftliche Erfolge erzielen.

    Tropenpflanze lockt Fledermäuse durch Echo an

    17. August 2011  

    Im kubanischen Regenwald hat die Kletterpflanze "Marcgravia evenia" eine ganz besondere Strategie entwickelt, um Fledermäuse als Bestäuber anzulocken: Senkrecht stehende Blätter werden kurzerhand zu Reflektor-Schüsseln umfunktioniert. Denn nachtaktive Fledermäuse orientieren sich nicht anhand ihres Seh- oder Geruchssinnes, sondern durch das Ausstoßen von Ultraschallwellen. Übliche Pflanzenlockstoffe wie Düfte und Blütenfarben sind daher völlig uninteressant für die farbenblinden Tiere. Weiterlesen...

    Wespenlarven ernähren sich von lebenden Marienkäfern

    10. August 2011  

    Eine interessante Entdeckung machten kanadisch-französische Forscher kürzlich über die sog. Brackwespe: Der Parasit legt seine Larven unter die Flügeldecke von lebenden Marienkäfern. Dort ernährt sich sein Nachwuchs von den Geweben des Wirtes, was in rund 75 Prozent der Fälle für den Käfer tödlich endet. Weiterlesen...

    Kalenderblatt - 17. Mai

    1885 Kaiser Wilhelm I. verleiht der Neu-Guinea-Compagnie einen Schutzbrief für die Gebiete Neu-Guineas, die als "herrenloses Land" somit unter deutscher Oberhoheit stehen.
    1892 Uraufführung der Oper "Bajazzo" von Leoncavallo.
    1943 Britische Bomber zerstören die Staumauer des Möhnsees und verursachen damit eine Wasserlawine, der mehr als 1 100 Menschen zum Opfer fallen.