Johannes Bonaventura

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    italienischer Theologe, Philosoph und Mystiker; * um 1221 in Bagnoreggio bei Viterbo, † 15. Juli 1274 in Lyon; eigentlich: Giovanni di Fidanza;

    Heiliger; bedeutender Vertreter der Hochscholastik.

    Lebensstationen

    Fidanza studierte ab 1236 als Schüler des Alexander von Hales an der Universität von Paris. 1243 trat er in den Franziskanerorden ein und nahm den Namen Bonaventura an. Er setzte sein Studium fort und lehrte ab 1253 zusammen mit Thomas von Aquin Theologie am Pariser Institut für arme Theologiestudenten, der späteren Sorbonne.

    In der Zeit der inneren Auseinandersetzungen um die Einhaltung der Armutsregeln des Franz von Assisi wurde Bonaventura 1257 zum Ordensgeneral der Franziskaner gewählt. Es gelang ihm, den Orden wieder zu einen und zu reformieren. 1273 wurde er zum Kardinalbischof von Albano ernannt und war bis zu seinem Tod maßgeblich an der Vorbereitung und Durchführung des Konzils von Lyon beteiligt. Dieses Konzil zielte darauf ab, West- und Ostkirche wieder zu vereinigen. Bonaventura starb während des Konzils und wurde in der später nach ihm benannten Bonaventurakirche der Stadt beigesetzt.

    Bedeutung

    Bonaventura versuchte in seinem Werk, Philosophie und Theologie miteinander zu vereinen.

    Er verband die aristotelische Philosophie mit den Lehren des Augustinus, verteidigte jedoch Platons christlich gedeutete Ideenlehre gegen die Metaphysik des Aristoteles.

    1482 wurde er von Sixtus IV. heilig gesprochen, 1588 von Sixtus V. als Kirchenlehrer anerkannt und erhielt den Ehrentitel "Doctor Seraphicus" ("engelsähnlicher Kirchenlehrer"). Bonaventura ist der Patron Lyons und der Seifenfabrikanten.

    Fest: 15. Juli.

    Werke

    "Quaestiones disputatae", "Itinerarium mentis in deum" u.a.