Sixtus V. (Papst)

    Aus WISSEN-digital.de

    Papst; * 13. Dezember 1521 in Grottammare bei Montalto, † 27. August 1590 in Rom

    eigentlich: Felice Peretti;

    Der Sohn eines Landarbeiters bekam Unterricht im Kloster der Franziskaner in Montalto, trat dann selbst im Alter von zwölf Jahren in den Franziskanerorden ein und wurde später Vorsteher verschiedener Klöster und Generalvikar seines Ordens.

    Unter Pius V. wurde er 1557 zunächst Inquisitor für Venedig und 1570 Kardinal. Unter Gregor XIII. fiel er in Ungnade, wurde aber nach dessen Tod 1585 zum Papst gewählt. Mit unbarmherziger Strenge rottete er zunächst das Räuberwesen im Kirchenstaat aus und sorgte für größere Sicherheit. Dann reformierte er Finanzen und Wirtschaft: Er füllte die päpstliche Schatzkammer und förderte Ackerbau und Gewerbe, wo er konnte; er machte einen ersten Versuch, die pontinischen Sümpfe auszutrocknen, und sorgte für gute Wasserleitungen, die Wasser aus dem Latiner Gebirge der Stadt zuführten: die Aqua Felice hat nach ihm ihren Namen.

    Seine bedeutendste Leistung war die Reform der kirchlichen Verwaltung. Er begrenzte die Höchstzahl der Kardinäle auf 70 und führte die 15 ständigen Kardinalskongregationen ein.

    Gleichzeitig förderte er auf dem Tridentiner Konzil die römische Zentralisierung der katholischen Kirche (stärkere Bindung der Bischöfe an Rom), setzte ein Verbot von Simonie und Pfründenhäufung durch und zeigte starkes gegenreformatorisches Engagement.

    In der Außenpolitik zeigte sich Sixtus beweglich. Für Elisabeth von England hatte er persönlich Bewunderung, betrieb aber doch die Entsendung der spanischen Armada gegen England, die zu deren völliger Niederlage führte. In den französischen Wirren stand er auf Spaniens Seite, als Heinrich von Navarra nach der Ermordung Heinrichs III. als Heinrich IV. auf den Thron kam und belegte Heinrich 1585 mit dem Bann.

    Dem Bild der Stadt Rom gab er mit seinen Barockbauten ein neues Gepräge; die Vollendung der Kuppel von St. Peter durch Sangallo, die heutige vatikanische Bibliothek, der Lateranpalast in der jetzigen Gestalt gehen auf ihn zurück, ebenso der von ihm auf dem Petersplatz aufgerichtete Obelisk des Nero.

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