Markt

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    (lateinisch: mercatus, "Kaufhandel", "Markt")


    1. ständiger Handelsplatz, im Mittelalter Voraussetzung für die Entstehung einer lebensfähigen Stadt und als Städte bildender Faktor wichtiger als z.B. die Burg; bildete sich auf der Grundlage von Privilegien: Marktfrieden (Schutz für die Besucher des Marktes gegen Fehden usw.) und Marktrecht (ursprünglich Königsregal, dann auch von Fürsten verliehenes Recht, einen Markt anzulegen); unter dem Einfluss der Händlergilden wurde das Marktrecht schließlich zu einem Komplex der den Markt regelnden Rechtsvorschriften erweitert, mit zahlreichen Sonderprivilegien zu Gunsten des einheimischen Handels (z.B. Stapelzwang) und Hauptteil des Stadtrechts.
    2. im modernen Sinne von der räumlichen Dimension losgelöst. Ökonomischer Ort des Zusammentreffens von Angebot und Nachfrage. Angebot und Nachfrage nennt man auch die Marktseiten. Märkte können definiert sein nach:

    1. Branche (z.B. Automobilmarkt, Energiemarkt);

    2. Funktionen (z.B. Arbeitsmarkt, Gütermarkt, Finanzmarkt, Faktormarkt);

    3. geografischen Grenzen (z.B. Weltmarkt, Lokalmarkt);

    4. zeitlichen Grenzen (z.B. Wochenmarkt).

    In der Wirtschaftstheorie spricht man oft vom vollkommenen Markt. Man unterscheidet Marktformen, die v.a. in ihrem Grad an Vollkommenheit variieren. In den klassischen volkswirtschaftlichen Modellen bildet sich durch Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage ein Marktgleichgewicht. In der Realität herrschen auf Märkten aber oft Marktmacht und unvollkommener Wettbewerb, was letztendlich zu Marktungleichgewichten und Marktversagen führen kann.

    Kalenderblatt - 27. Juli

    1794 Der französische Revolutionsführer Maximilien Robespierre wird gestürzt, nachdem er radikal dafür gesorgt hatte, alle Feinde der französischen Revolution der Guillotine zu übereignen. Er war als Vorsitzender des allmächtigen Wohlfahrtsausschusses für eine beispiellose Terrorgesetzgebung verantwortlich. Einen Tag nach seinem Sturz kommt er selbst unter die Guillotine.
    1894 Es kommt zum Krieg zwischen China und Japan, bei dessen Ende im April 1895 China die Unabhängigkeit Koreas anerkennen muss.
    1955 Der Österreichische Staatsvertrag tritt in Kraft, in dem Österreich von den Alliierten als "souveräner und demokratischer Staat" in den Grenzen vom 1. Januar 1938 anerkannt wird.