Sonate
Aus WISSEN-digital.de
(von italienisch: sonare, "klingen") auch: Sonata;
im 17. Jahrhundert ein Instrumentalstück ohne genauer festgelegte Besetzung oder Form. Frühe Sonaten komponierten unter anderem A. Gabrieli und G. Gabrieli. Eine Gliederung in mehrere, teilweise ineinanderübergehende Abschnitte kann als Vorstufe der späteren Mehrsätzigkeit gesehen werden. Dynamische und klangliche Abstufungen wurden vor allem durch Mehrchörigkeit erzielt. Giovanni Gabrielis "Sonata pian e forte" gilt als eines der ersten Werke mit klarer dynamischer Bezeichnung. Ausgehend vom Vokalsatz war Fünf- bis Achtstimmigkeit üblich.
Die zwei Haupttypen der Barocksonate wurden vor allem von A. Corelli in Reinform gepflegt (z.B. 12 Violinsonaten, op. 5, 1700):
- Sonata da camera (Kammersonate): Einleitungssatz (Präludium) und mehrere darauf folgende Tanzsätze (vgl. Suite)*Sonata da chiesa (Kirchensonate): vier Sätze; langsam - schnell (fugiert) - langsam - schnell (fugiert)Typische Besetzungen von Sonaten waren die Triosonate (zwei Oberstimmen, z.B. Violinen, und Generalbass), die Sonate (eine Oberstimme und Generalbass) und die Solosonate für ein unbegleitetes Instrument. J.S. Bach übertrug die Triosonate auf die Orgel bzw. den Triosonatensatz auf die Sonate mit einem Melodieinstrument, wobei die zweite Oberstimme vom Tasteninstrument des Generalbasses obligat übernommen wird (6 Sonaten für Violine und B.c., BWV 1014-19).
In der Wiener Klassik formte unter anderem J. Haydn die Sonate neu aus. Ausgehend vom formal uneinheitlichen Divertimento schuf er einen drei- bis viersätzigen Standard, dem sich auch W.A. Mozart und L. van Beethoven verpflichtet fühlten. Dabei kann die Satzfolge schnell - langsam - schnell durchaus variabel gestaltet werden. Oft steht am Schluss ein Variationssatz, gelegentlich sogar zu Beginn. In der Regel wird die Sonate jedoch von einem Sonatenhauptsatz in schnellem Tempo eröffnet. Ein wichtiges (über ein ganzes Komponistenleben hin sich entwickelndes) Sonatenoeuvre schuf Beethoven mit seinen 32 Klaviersonaten.
Im 19. Jh. schufen F. Schubert, R. Schumann, J. Brahms u.a. Sonaten, die sich unter Modifikationen und formalen Erweiterungen am "klassischen" Ideal orientierten. Auch im 20. Jh. bereicherten viele Komponisten die Gattung. Dabei kann hier eine deutlich kritische Auseinandersetzung mit der Sonate klassischen Baus beobachtet werden. In den 1950er und 60er Jahren entstanden Werke, deren Stellung zur Sonate eher als experimentell angesehen werden darf. Auch die historisierende Auseinandersetzung mit der Form ist im vergangenen Jahrhundert häufig zu beobachten.
Audio-Material | |
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Datei:V176 04.mp3 | A. Corelli: Sonate für Altblockflöte und B.c. F-Dur, op. 5 Nr. 4. 2. Satz: Allegro |
Datei:C 101 10.mp3 | G. Rossini: Sonate Nr. 4 D-Dur für Flöte und Streichtrio. 1. Satz: Allegro spritoso |
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