Hightech-Metalle: Die seltenen Erden

    Aus WISSEN-digital.de


    Scandium, Erbium oder Ytterbium – kaum ein Mensch weiß etwas mit diesen Namen anzufangen, und doch nutzen wir alle täglich elektronische Geräte, die ohne diese sogenannten Seltenen Erden nicht denkbar wären. Der Sammelbegriff Seltene Erden ist dabei irreführend, weil es sich nicht um Erde im strengen Sinn handelt, sondern äußerst selten vorkommende Metalle damit gemeint sind.

    Bereits 1803 entdeckten Jöns Berzelius und Martin Klaproth unabhängig voneinander das erste Metall, das den Seltenen Erden zugerechnet wird: Cer bzw. Cerit. In den Folgejahren wurden nach und nach weitere Metalle der Seltenen Erden gefunden, bis im Jahr 1947 das vorerst letzte Metall identifiziert wurde.

    Erst 1891 erlangten die Seltenen Erden auch außerhalb der Laboratorien Bedeutung, als Carl Welsbach begann, Glühfäden für Lampen aus Thorium herzustellen, und damit eine erheblich verbesserte Qualität und eine längere Lebensdauer erzielte. Damit setzte auch die erste groß angelegte Suche nach Vorkommen Seltener Erde ein, um im industriellen Stil die verbesserten Glühfäden herstellen zu können.

    Heute sind große Teile der Hightech-Branche abhängig von einem steten Zugriff auf Seltene Erden, kaum ein Produkt der modernen Gesellschaft kommt ohne diese Metalle aus: Brennstoffzellen, Lasertechnik, LCD- und Plasmabildschirme, moderne Akkus, Festplatten, Handys, Kopfhörer – überall sind Seltene Erden verschiedenster Art wichtiger Bestandteil.

    Aufgrund dieser Abhängigkeit der hochtechnisierten Welt haben Seltene Erden wirtschaftspolitische Bedeutung, weil die Hauptvorkommen in China liegen und China dementsprechend mit einer Produktion von weit über 90 Prozent des Weltmarktes über eine enorme Monopolstellung verfügt.

    Da die chinesische Regierung ihr Monopol nutzt und die Exportquoten für Seltene Erde immer weiter senkt, werden aktuell Gebiete in Grönland und Kanada untersucht, in denen ebenfalls erhebliche Vorkommen vermutet werden. Zusätzlich gibt es Pläne, aus heimischem Elektroschrott Seltene Erden wiederzugewinnen. Beide Maßnahmen können helfen, die Abhängigkeit von China zu verringern, bis sie greifen, werden allerdings noch etliche Jahre vergehen.

    Copyright Bild: Michael Andre May / pixelio.de

    Weblinks

    Seminar der Universität Karlsruhe zu Seltenen Erden

    Kalenderblatt - 4. Mai

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