Hermann Pünder

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    deutscher Politiker; * 1. April 1888, † 3. Oktober 1976

    Der promovierte Jurist Pünder leitete als Staatssekretär ab 1926 die Reichskanzlei. Er trat zurück, als 1932 Franz von Papen Reichskanzler wurde, und ging dann als Regierungspräsident nach Münster. 1933 schoben ihn die Nationalsozialisten ab.

    Wegen seiner Verbindungen zum Widerstand wurde er nach dem 20. Juli 1944 (siehe Zwanzigster Juli) wegen Hochverrats angeklagt. Bei Kriegsende befreiten ihn amerikanische Soldaten aus dem Konzentrationslager. Pünder kehrte nach Münster zurück, gehört zu den Mitbegründern der CDU im Jahre 1945 und wurde noch im gleichen Jahr Oberbürgermeister von Köln als Nachfolger des von den Briten abgesetzten Konrad Adenauer.

    1948 wurde er Oberdirektor und Vorsitzender des "Verwaltungsrates des Vereinigten Wirtschaftsgebietes", der wirtschaftlich zusammengeschlossenen Besatzungszonen der Amerikaner, Briten und Franzosen. Mit Ludwig Erhard zusammen war Pünder damit maßgeblich an der Währungsreform, der Verteilung der Marshall-Plan-Hilfe und dem Beginn der "sozialen Marktwirtschaft" beteiligt. Pünder gehörte dem Bundestag als CDU-Abgeordneter bis 1957 an. Pünder starb 1976 in Fulda.

    Memoiren: "Von Preußen nach Europa".

    Kalenderblatt - 3. Mai

    1951 Der Europarat nimmt die Bundesrepublik Deutschland als vollwertiges Mitglied auf. Seit dem 15. November 1950 besitzt die Bundesrepublik die assoziierte Mitgliedschaft.
    1971 Erich Honecker löst Walter Ulbricht in seinem Amt als Erster Sekretär der SED ab. Damit beginnt in Ostdeutschland die Ära Honecker, die bis kurz vor dem Mauerfall andauert.
    1993 Björn Engholm, Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, tritt von seinem Amt zurück. Er zieht damit die Konsequenz seiner Falschaussage bezüglich der Barschel-Affäre. Engholm wollte in den nächsten Bundestagswahlen als Vertreter der SPD gegen Helmut Kohl um das Kanzleramt konkurrieren. Johannes Rau löst ihn in seinem Amt als SPD-Chef vorläufig ab.