Franz von Papen

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    deutscher Politiker und Diplomat; * 29. Oktober 1879 in Werl, Westfalen, † 2. Mai 1969 in Obersasbach, Baden

    Von 1915 bis 1917 war Franz von Papen Militärattaché in den USA, 1918 dann als Generalstabschef in Palästina. Von 1921 bis 1932 war er preußischer Landtagsabgeordneter des Zentrums.

    Der konservative Gutsbesitzersohn wurde am 1. Juni 1932 als Nachfolger Brünings zum Reichskanzler ernannt. Er bildete ein Präsidialkabinett aus überwiegend parteilosen, deutschnational gesinnten Ministern ("Kabinett der Barone").

    Nach den Reichstagswahlen im November musste das Kabinett Papen auf Grund der oppositionellen Haltung aller Parteien zurücktreten. Hindenburg trennte sich am 2. Dezember 1932 von seinem Reichskanzler und ernannte, trotz Hitlers Bemühungen um dieses Amt, Schleicher zu Papens Nachfolger.

    Franz von Papens Verhältnis zu Hitler war schwankend; von seiner ablehnenden Haltung wich er im Januar 1933 ab und bereitete in Kulissengesprächen Hitlers Berufung zum Reichskanzler und damit die Machtergreifung der NSDAP mit vor.

    Er wurde von Hitler zum Vizekanzler und zum Reichskommissar für Preußen ernannt; ab 1934 war er deutscher Gesandter in Wien und von 1939 bis 1944 deutscher Botschafter in der Türkei. Im Nürnberger Prozess 1946 wurde von Papen freigesprochen, jedoch im Spruchkammerverfahren zu acht Jahren Arbeitslager verurteilt.

    Kalenderblatt - 19. März

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