Helmut Kindler

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    deutscher Verleger; * 3. Dezember 1912 in Berlin, † 15. September 2008 in Küsnacht (Schweiz)

    eine der großen Persönlichkeiten der bundesrepublikanischen Publizistik; war nicht nur stets ein streitbarer Linksliberaler, er setzte auch publizistische Meilensteine. Kindler brachte enzyklopädische Standardwerke wie das nach ihm benannte Literaturlexikon oder Grzimeks Tierleben heraus. Auch Sebastian Haffners "Anmerkungen zu Hitler" oder Werke von Willy Brandt, Louis Aragon, Fritz Kortner, Lenin oder Ilja Ehrenburg gehörten in Kindlers Programm. Finanziert wurden die anspruchsvollen Titel mit marktgängiger Massenware. Zeitschriften wie "Revue" und "Bravo" brachten das nötige Geld ein, wie auch die Bestseller eines Konsalik. Der Kindler Verlag wurde 1977 aus finanziellen Gründen in die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck GmbH eingegliedert. Als Pensionär beobachtete Kindler weiterhin die Entwicklung der Verlagsbranche und bemängelte, dass heute Manager und Geschäftsleute die Bücher machten. Er starb im Alter von 95 Jahren.

    Kalenderblatt - 3. Mai

    1951 Der Europarat nimmt die Bundesrepublik Deutschland als vollwertiges Mitglied auf. Seit dem 15. November 1950 besitzt die Bundesrepublik die assoziierte Mitgliedschaft.
    1971 Erich Honecker löst Walter Ulbricht in seinem Amt als Erster Sekretär der SED ab. Damit beginnt in Ostdeutschland die Ära Honecker, die bis kurz vor dem Mauerfall andauert.
    1993 Björn Engholm, Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, tritt von seinem Amt zurück. Er zieht damit die Konsequenz seiner Falschaussage bezüglich der Barschel-Affäre. Engholm wollte in den nächsten Bundestagswahlen als Vertreter der SPD gegen Helmut Kohl um das Kanzleramt konkurrieren. Johannes Rau löst ihn in seinem Amt als SPD-Chef vorläufig ab.