Fluss

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    fließendes Gewässer (auf dem Festland), das in einer Bodenrinne fließt; Unterscheidung nach Gewässergröße in Rinnsale, (kleine) Bäche, Flüsse und Ströme (von über 500 km Länge). Man unterscheidet Neben- und Hauptflüsse.


    Der Fluss liegt in einem Flussbett, das je nach Gefälle und Wasserführung durch Erosion oder Ablagerung geformt wird. Flüsse führen normalerweise Süßwasser, da sie aus Quellen, aus Gletschern, aus dem Grundwasser und durch Niederschläge gespeist werden. Endpunkt eines Flusses kann ein See, ein Meer oder ein anderer Fluss sein.

    Es gibt zwei charakteristische Formen der Flussmündung. Flüsse können sich in ihrer Mündungsregion in viele einzelne Flussarme aufspalten und so ein Delta bilden (z.B. der Nil), oder sie haben eine trichterförmige Mündung, die Ästuar genannt wird (z.B. die Elbe). Als Flusssystem bezeichnet man einen Hauptfluss und alle ihm zufließenden Gewässer (Nebenflüsse, Bäche, Quellen).

    Flüsse werden in verschiedene Flusstypen aufgeteilt. So unterscheidet man zwischen Gebirgsflüssen (großes Gefälle, schnelle Fließgeschwindigkeit) und Tieflandflüssen (langsameres, gleichmäßigeres Fließen). Weiter unterteilt man die Flüsse nach dem Klima der Regionen, durch die sie fließen. Flüsse in humiden Regionen (Regionen mit viel Niederschlag) sind normalerweise perennierend, d.h. sie führen das ganze Jahr über Wasser.

    In ariden Regionen (Trockengebieten) findet man dagegen Flüsse, deren Wassermenge flussabwärts weniger wird. Hier gibt es vorwiegend periodische und episodische Flüsse. Periodische Flüsse führen einige Zeit im Jahr kein Wasser, episodische Flüsse führen nur ganz selten Wasser (z.B. nach heftigen Regenfällen). Zu den episodischen Flüssen zählen die Wadis. Flüsse, die sowohl aride als auch humide Regionen durchfließen, nennt man Fremdlingsflüsse. Fremdlingsflüsse werden gewöhnlich in feuchten Gebieten gespeist und fließen in Trockengebiete.

    Die Wassermenge der Flüsse unterliegt im Jahresverlauf großen Schwankungen, bedingt durch die Niederschläge im Gebiet. Viele Flüsse führen im Frühjahr auf Grund der Schneeschmelze in den Gebirgen Hochwasser, zu anderen Zeiten dagegen Niedrigwasser. Auch heftige Niederschläge können zu Hochwasser führen. Man kann erkennen, dass der Wechsel zwischen den Wasserständen regelhaft abläuft. Die Änderungen der mitgeführten Wassermenge eines Flusses während eines Jahres und die Ursachen hierfür nennt man Flussregime (auch: Abflussregime).

    Flüsse bewirken morphologische Veränderungen in den Gegenden, die sie durchfließen. So kann es zu Flächen- und Tiefenerosion kommen. Durch die Tiefenerosion entsteht zum Beispiel eine Klamm. Der Fluss trägt große Mengen Erde und Geröll ab, die an anderen Stellen im Flussverlauf wieder abgelagert werden. An diesen Stellen kommt es dann zu Aufschüttungen. Eine besonders charakteristische Form des Flussverlaufs ist der Mäander (starke Krümmungen).

    Die wissenschaftliche Beschäftigung mit den Flüssen heißt Potamologie.