Dialektik

    Aus WISSEN-digital.de

    (griechisch "Kunst der Unterredung")

    Die Dialektik als philosophische Methode des Denkens ist aus dem lebendigen Philosophieren zweier Partner erwachsen, die These und Gegenthese verfechten und miteinander zur Wahrheit vorzudringen versuchen. Sokrates und Platon machten sie zur Grundlage ihres Philosophierens im "Zwiegespräch". In der neueren Philosophie hat Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770-1831) die Dialektik zur Methode der Entwicklung der Begriffe nach eigener innerer Gesetzmäßigkeit gemacht: Das Ganze (der Welt, des Weltgeistes) kann nur als lebendig sich entwickelnder Prozess aufgefasst werden, der von der These über die Antithese zur Synthese führt. Das ist Hegels berühmter Dreischritt der Dialektik, der namentlich für seine Geschichtsphilosophie bedeutsam wird. Karl Marx übernimmt von ihm die dialektische Methode und entwickelt mit ihr (im Gegensatz zu Hegels dialektischer Geistphilosophie) den dialektischen Materialismus.

    Insofern das dialektische Denken von der Spannung der Gegensätze ausgeht, dürfte Heraklit von Ephesos (6. Jh. v.Chr.) der erste dialektische Denker sein. Er suchte das lebendige Wesen der Welt durch Koppelung von Gegensätzen zu fassen. Am besten drückt das sein berühmter Satz aus: "Die Menschen begreifen nicht, dass das All-eine auseinander strebend mit sich selbst übereinstimmt: widerstrebende Harmonie wie bei Bogen und Leier" (Fragment 51), d.h. wie das Sein des Bogens in dem Miteinanderwirken der entgegengesetzten Kräfte der Sehne und des Bogenholzes besteht, so "strebt auch die Natur nach den Gegensätzen und wirkt aus ihnen den Einklang" (Fragment 10).

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