Adolf Hitler

    Aus WISSEN-digital.de

    deutscher nationalsozialistischer Politiker; * 20. April 1889 in Braunau am Inn, † 30. April 1945 in Berlin

    Adolf Hitlers Name ist zum Inbegriff für Massenmord und Schreckensherrschaft geworden. Hitler entwickelte eine Rassenideologie, die Millionen von Juden, Sinti und Roma u.a. das Leben kostete (siehe Holocaust). Seine Politik verursachte den Zweiten Weltkrieg.

    Jugend und frühe politische Aktivitäten

    Hitler wurde als Sohn eines Zollbeamten geboren. In Linz besuchte er die unteren Klassen der Realschule. Nachdem seine Aufnahme in die Kunstschule abgelehnt worden war, wurde er Bau- und Gelegenheitsarbeiter in Wien, 1912 arbeitete er als Bauarbeiter in München. 1914 wurde er nach dem Eintritt in ein bayerisches Infanterieregiment staatenlos. Er kämpfte als Soldat im Ersten Weltkrieg und wurde bei Kriegsende verwundet. Nach dem Krieg wurde er 1919 "Bildungsoffizier" bei einem Münchner Ersatztruppenteil. In dieser Zeit liegt der Beginn seiner politischen Propagandatätigkeit als 55. Mitglied der völkischen "Deutschen Arbeiterpartei". Die DAP wurde zur NSDAP umgebildet. 1920 erfolgte die Verkündung des 25-Punkte-Parteiprogramms auf einer Münchner Massenversammlung. Ein Jahr später wurde Hitler alleiniger Leiter der NSDAP.

    Vom Putschversuch 1923 bis zum Jahr 1933

    Am 8. November 1923 rief Hitler eine "Deutsche Nationalregierung" im Münchner Bürgerbräukeller aus. Am folgenden Tag versuchte er mit seinen Gefolgsleuten einen Staatsstreich in München (siehe Hitlerputsch). Nach dem misslungenen Putschversuch wurde Hitler zu fünf Jahren Festungshaft in Landsberg verurteilen. In der Haft schrieb er das Buch "Mein Kampf", in dem er die Grundlagen seiner Politik und seine radikale Rassenideologie ausformulierte. Bereits im Dezember 1924 wurde er vorzeitig aus der Haft entlassen und im Februar 1925 begann er mit dem Wiederaufbau der Partei. Hitler wurde erneut Parteiführer, erhielt aber Redeverbot in Preußen, Bayern und anderen Ländern. 1928 wurde er auch Führer der österreichischen NSDAP. 1929 organisierte Hitler die "Nationale Opposition" gegen den Youngplan.

    Hitler begann erneut die Macht in Deutschland anzustreben, diesmal nicht durch einen Staatsstreich, sondern auf legalem Weg, durch Wahlen. 1930 leistete er einen Legalitätseid vor dem Reichsgericht. 1932 erfolgte die Ernennung zum Regierungsrat im nationalsozialistisch gewordenen Braunschweig. Hitler erwarb in dieser Zeit die deutsche Staatsbürgerschaft und trat als Gegenkandidat Hindenburgs bei der Reichspräsidentenwahl an. Er unterlag zwar bei dieser Wahl, am 30. Januar 1933 erfolgte aber seine Ernennung zum Reichskanzler und Chef der so genannten "Nationalen Regierung" durch Hindenburg.

    Machtkonsolidierung

    Nach seiner Wahl zum Reichskanzler gelang es Hitler in nur wenigen Monaten, die demokratische Verfassung der Weimarer Republik außer Kraft zu setzen und als "Führer" eine diktatorische Herrschaft in Deutschland zu errichten. Der Reichstagsbrand lieferte ihm den Vorwand brutal gegen die Sozialdemokraten und Kommunisten vorzugehen und so die linke Opposition völlig auszuschalten. Unter der Leitung von Joseph Goebbels begannen die Nationalsozialisten mit einer umfassenden Propaganda, um ihre Ideologie in weite Kreise der Bevölkerung zu tragen. Die innerparteiliche Opposition schaltete Hitler in der Folge des so genannten Röhmputsches aus. Der angebliche Putschversuch des SA-Führers Ernst Röhm diente Hitler als Vorwand, führende SA-Männer und andere Politiker ermorden zu lassen. Nachdem die Macht der SA so gebrochen worden war, wurde die SS zum wichtigsten machtpolitischen Instrument der NSDAP. Am 2. August 1934 nach Hindenburgs Tod erfolgte die Selbsternennung Hitlers zum "Führer und Reichskanzler des deutschen Volkes" (Reichspräsident und Reichskanzler) und damit zum Oberbefehlshaber der Reichswehr.

    Hitlers Herrschaft vor dem Zweiten Weltkrieg

    Nachdem Hitler seine Macht im Deutschen Reich gefestigt hatte, begann er, seine außenpolitischen Ziele und seine Rassenideologie umzusetzen. Er betrieb entgegen den Bestimmungen des Versailler Vertrags eine massive Wiederaufrüstung. Seine aggressive Außenpolitik erzielte zunächst Erfolge. 1935 kam das Saarland nach einer Volksabstimmung zurück an das Deutsche Reich, 1938 erfolgte der Anschluss Österreichs. 1939 ließ Hitler Böhmen und Mähren besetzen. England und Frankreich verfolgten zunächst eine Appeasement-Politik und unternahmen deshalb nichts gegen Hitlers Vorgehen.

    Mit den Nürnberger Gesetzen von 1935 schuf Hitler die juristische Grundlage für die Umsetzung seiner antisemitischen Ideologie. Die von den Nationalsozialisten geschürte Judenfeindlichkeit eskalierte 1938 in der Reichskristallnacht.

    Der Zweite Weltkrieg

    Am 23. August 1939 kam es zum Hitler-Stalin-Pakt mit geheimen Zusatzabkommen. Als Hitler am 1. September 1939 Polen angriff, erklärten Großbritannien und Frankreich Deutschland den Krieg. Nach großen Anfangserfolgen (Eroberung Polens und Frankreichs) erklärte Hitler im Juni 1941 der Sowjetunion und im Dezember desselben Jahres den USA den Krieg. Am 19. Dezember 1941 übernahm Hitler selbst den Oberbefehl über das deutsche Heer, im April 1942 erfolgte die Selbsternennung zum "Obersten Gerichtsherrn". Anfang der 1940er Jahre begannen die Nationalsozialisten auch mit der Umsetzung der so genannten Endlösung. Damit ist die systematische Ermordung von Millionen von Juden in Konzentrations- und Vernichtungslagern gemeint, wie sie von der Führungsriege der Nationalsozialisten auf der Wannseekonferenz im Januar 1942 beschlossen worden war.

    1942/43 wurde - etwa durch die Schlacht um Stalingrad - absehbar, dass die Deutschen den Krieg nicht gewinnen konnten; Hitler ließ aber trotzdem zum totalen Krieg aufrufen. Am 20. Juli 1944 scheiterte ein Bombenattentat auf den Diktator durch Oberst Graf von Stauffenberg im Führerhauptquartier "Wolfsschanze" in Ostpreußen. Am 30. April 1945 beging Hitler zusammen mit Eva Braun im Bunker der Reichskanzlei in Berlin Selbstmord.

    Kalenderblatt - 19. März

    1921 Russland und Polen unterzeichnen einen Friedensvertrag.
    1953 Der Bundestag billigt die deutsch-alliierten Verträge, die später Deutschlandvertrag genannt werden. In ihnen wird das Ende des Besatzungsstatus und die Wiedererlangung der Souveränität geregelt.
    1956 Die Bundesrepublik erlässt das Soldatengesetz, in dem die Forderungen an eine demokratische Armee dargelegt werden.