Verlagssystem

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    Im späten Mittelalter entwickelte Organisationsform der gewerblichen Produktion, Zwischenstufe zwischen zunftgebundenem Handwerk und neuzeitlichem Manufaktursystem bzw. Fabriksystem; gekennzeichnet durch Massenfabrikation mit handwerklichen Mitteln (keine Maschinen) an dezentralisierten Produktionsstätten ("Hausindustrie" bzw. Heimarbeit, besonders in agrarischen Gegenden), finanziert und gelenkt vom "Verleger" als kapitalkräftigem Unternehmer (mehr Kaufmann als eigentlichem "Industrieller"), der ohne Zunftbeschränkung Großaufträge entgegennahm und diese verlegte, verteilt auf mehrere Kleinbetriebe oder auf Heimarbeiter, nach Lieferung der Rohstoffe (z.T. auch der Werkzeuge) und Auszahlung des Arbeitslohns den Absatz der gefertigten Waren übernahm (bzw. als Monopol für sich beanspruchte); im 19. Jh. wurde das Verlagssystem weitgehend vom Fabriksystem verdrängt, behauptete sich aber in verschiedenen verkehrsentlegenen Gegenden (besonders in deutschen Mittelgebirgen), wo die überwiegend arme Bevölkerung während des Winters auf Heimarbeit angewiesen blieb (Textilien, Spielzeug, Schmuckwaren u.a.).

    Kalenderblatt - 3. Mai

    1951 Der Europarat nimmt die Bundesrepublik Deutschland als vollwertiges Mitglied auf. Seit dem 15. November 1950 besitzt die Bundesrepublik die assoziierte Mitgliedschaft.
    1971 Erich Honecker löst Walter Ulbricht in seinem Amt als Erster Sekretär der SED ab. Damit beginnt in Ostdeutschland die Ära Honecker, die bis kurz vor dem Mauerfall andauert.
    1993 Björn Engholm, Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, tritt von seinem Amt zurück. Er zieht damit die Konsequenz seiner Falschaussage bezüglich der Barschel-Affäre. Engholm wollte in den nächsten Bundestagswahlen als Vertreter der SPD gegen Helmut Kohl um das Kanzleramt konkurrieren. Johannes Rau löst ihn in seinem Amt als SPD-Chef vorläufig ab.