Rudolf Ismayr

    Aus WISSEN-digital.de

    deutscher Schwerathlet und Politiker; * 14. Oktober 1908 in Deggendorf, † 9. Mai 1998

    Ismayr kam im Alter von 15 Jahren zum Gewichtheben und trainierte zunächst im Fernunterricht. 1931 war sein erstes großes Erfolgsjahr, als er sowohl deutscher wie auch Europameister wurde. Im folgenden Jahr qualifizierte er sich für die Olympischen Spiele in Los Angeles, seine schärfsten Gegner waren dort zwei Olympiasieger, der Franzose Roger und der Italiener Galimberti, sowie der Weltrekordler Hipfinger aus Österreich. Doch der 24-jährige Mittelgewichtler, der inzwischen in München lebte, war nicht zu besiegen. Mit 345 kg im Dreikampf holte er sich die Goldmedaille. Dadurch wurde Ismayr in heute unvorstellbarer Weise populär. Sein damaliger Bekanntheitsgrad ist vergleichbar mit dem von Franz Beckenbauer, Max Schmeling oder Uwe Seeler. Daran konnte auch seine Niederlage bei den Spielen in Berlin 1936 nichts ändern, wo er dem Ägypter El Touni unterlag. Zuvor hatte Ismayr den Olympischen Eid für alle Athleten gesprochen. Insgesamt erreichte der Allroundsportler Ismayr, der nebenbei auch Leichtathletik, Schwimmen, Boxen, Radfahren, Ringen, Wandern und Gymnastik betrieb, elf Weltrekorde, drei Europameisterschaftstitel und acht deutsche Meisterschaften.

    Nach dem Zweiten Weltkrieg hielt sich Ismayr, der später Regierungsrat in Augsburg wurde, aus dem Sportgeschehen heraus. Dafür aber machte er mehrmals als Politiker Schlagzeilen. Als Mitglied und Bundestagskandidat der Deutschen Friedens Union (DFU) kämpfte er gegen die Bundeswehr und die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik Deutschland. Weil sich die Kritik an militärischen Einrichtungen nicht mit seinem Beamtenstatus vereinbaren ließ, wurde er zu einer Geldstrafe verurteilt.

    Kalenderblatt - 3. Mai

    1951 Der Europarat nimmt die Bundesrepublik Deutschland als vollwertiges Mitglied auf. Seit dem 15. November 1950 besitzt die Bundesrepublik die assoziierte Mitgliedschaft.
    1971 Erich Honecker löst Walter Ulbricht in seinem Amt als Erster Sekretär der SED ab. Damit beginnt in Ostdeutschland die Ära Honecker, die bis kurz vor dem Mauerfall andauert.
    1993 Björn Engholm, Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, tritt von seinem Amt zurück. Er zieht damit die Konsequenz seiner Falschaussage bezüglich der Barschel-Affäre. Engholm wollte in den nächsten Bundestagswahlen als Vertreter der SPD gegen Helmut Kohl um das Kanzleramt konkurrieren. Johannes Rau löst ihn in seinem Amt als SPD-Chef vorläufig ab.