Friedensbewegung

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    Bezeichnung für alle Strömungen politischer oder gesellschaftlicher Natur, deren Zielsetzung die Erreichung, Erhaltung und Sicherung des Friedens ist. Bereits Ende des 19. Jh.s bildeten sich Friedensgesellschaften, die aus dem Gedankengut des Humanismus schöpften. Die beiden Weltkriege ließen diese Bewegung in die Bedeutungslosigkeit absinken. Nach dem Protest gegen die Wiederbewaffnung, der Kampagne "Kampf dem Atomtod" in den 1950er Jahren und der Ostermarschbewegung in den 1960er Jahren, wurde die Friedensbewegung durch den Protest gegen Aufrüstung mit Atomwaffen (Proteste gegen den NATO-Doppelbeschluss von 1979) in den 1980er Jahren wieder populär. Unter dem Slogan "Schwerter zu Pflugscharen" wurde sie in Ost- und Westdeutschland zu einer politischen Bewegung. Ihre Aktionen reichten von Aufrufen, Ostermärschen und Unterschriftensammlungen bis hin zu Demonstrationen. Der Niedergang des Ostblockes führte anfangs zu einem regelrechten Boom der Friedensbewegung, die auf eine friedliche Lösung aller Konflikte hoffte. Durch die Kriege im ehemaligen Jugoslawien und die Einsicht in notwendige militärische Interventionen (Kosovo-Konflikt) gegen den als Anachronismus empfundenen Nationalismus, der u.a. zu ethnischen Säuberungen führte, geriet die Friedensbewegung zunehmend unter Druck.

    Audio-Material
    Pastor Heinrich Albertz auf der Demonstration gegen den Nato-Doppelbeschluss am 10. Oktober 1981 in Bonn

    Kalenderblatt - 5. Mai

    1912 Die russische Zeitung "Prawda" ("Wahrheit"), das Organ des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion, wird gegründet.
    1930 Mahatma Gandhi wird von britischen Kolonialtruppen festgenommen. Anhänger des indischen Freiheitskämpfers reagieren darauf mit gewalttätigen Protesten.
    1936 Der italienische Staatschef Benito Mussolini verkündet die Annektion Abessiniens, die auf den Tag fünf Jahre dauern wird.