Feldforschung

    Aus WISSEN-digital.de

    Arbeitsmethode der Völkerkunde und Sozialwissenschaften; ethnologische Forschung in der gewohnten Umgebung und dem eigenen Kulturkreis der Personen durch Beobachtung, Gespräche, Filmaufzeichnungen. Ziel der Feldforschung ist es, die Gewohnheiten und Bräuche von Ethnien unter möglichst unbeeinflussten und natürlichen Bedingungen zu studieren. Daraus ergibt sich das größte Problem der Feldforschung: Der Forscher ist für die Menschen der jeweils untersuchten Ethnie ein Fremdkörper. Er stammt aus einem anderen Kulturkreis und verändert möglicherweise allein durch seine Anwesenheit die natürlichen Gegebenheiten, die er untersuchen will.

    Um dieses Problem zu umgehen, entwickelte Bronislaw Malinowski die Methode der Teilnehmenden Beobachtung. Dafür ist eine Assimilierungsphase, in der der Forscher seine Fremdheit in der zu untersuchenden Gemeinschaft reduziert, der erste Schritt. Gewöhnlich erwirbt er sich in dieser Zeit einen Rollenstatus in der Gemeinschaft, der für seine Beobachtungsmöglichkeiten und seine Forschungsergebnisse von Bedeutung ist. Erst nachdem der Forscher sich auf diese Art in die zu beobachtende Gemeinschaft integriert hat, beginnt er mit der eigentlichen wissenschaftlichen Forschungsarbeit. Grundlegend für die teilnehmende Beobachtung ist auch das Erlernen der Sprache.

    Die Feldforschung ist auf Grund der mit ihr verbundenen spezifischen Schwierigkeiten langwierig. Ein längerer Beobachtungszeitraum ist außerdem notwendig, weil die Bräuche und viele rituelle Handlungen einer Gemeinschaft oft an bestimmte Zeiten im Jahr gebunden sind.

    Daneben bezeichnet man auch genau definierte empirische Erhebungen im sozialwissenschaftlichen Bereich als Feldforschung.

    Kalenderblatt - 3. Mai

    1951 Der Europarat nimmt die Bundesrepublik Deutschland als vollwertiges Mitglied auf. Seit dem 15. November 1950 besitzt die Bundesrepublik die assoziierte Mitgliedschaft.
    1971 Erich Honecker löst Walter Ulbricht in seinem Amt als Erster Sekretär der SED ab. Damit beginnt in Ostdeutschland die Ära Honecker, die bis kurz vor dem Mauerfall andauert.
    1993 Björn Engholm, Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, tritt von seinem Amt zurück. Er zieht damit die Konsequenz seiner Falschaussage bezüglich der Barschel-Affäre. Engholm wollte in den nächsten Bundestagswahlen als Vertreter der SPD gegen Helmut Kohl um das Kanzleramt konkurrieren. Johannes Rau löst ihn in seinem Amt als SPD-Chef vorläufig ab.