Fabel: Unterschied zwischen den Versionen

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    kurze, gleichnishafte und lehrreiche Erzählung, in der v.a. Tiere, vernunft- und sprachbegabt auftreten und durch ihr Verhalten allgemeine Moralgesetze illustrieren. Meistens kommt es in der Fabel zu einem Dialog. Als Begründer der Fabel gilt [[Äsop|Äsop]]. In Deutschland hat sich die Gattung aus der mittelalterlichen [[Sangspruchdichtung|Sangspruchdichtung]] entwickelt. Sie erfreute sich vor allem in der Zeit des [[Humanismus|Humanismus]] und der [[Renaissance (Bildende Kunst)|Renaissance]] (Hauptvertreter: [[Hans Sachs|Hans Sachs]]) großer Beliebtheit.
      
    kurze, gleichnishafte und lehrreiche Erzählung, in der v.a. Tiere, vernunft- und sprachbegabt auftreten und durch ihr Verhalten allgemeine Moralgesetze illustrieren. Meistens kommt es in der Fabel zu einem Dialog. Als Begründer der Fabel gilt [[Äsop|Äsop]]. In Deutschland hat sich die Gattung aus der mittelalterlichen [[Sangspruchdichtung|Sangspruchdichtung]] entwickelt. Sie erfreute sich vor allem in der Zeit des [[Humanismus|Humanismus]] und der [[Renaissance (Bildende Kunst)|Renaissance]] (Hauptvertreter: [[Hans Sachs|Hans Sachs]]) großer Beliebtheit. Während der [[Aufklärung (Philosophie)|Aufklärung]] im 18. Jh. wurde die Fabel wegen ihres hohen didaktischen Wertes sehr geschätzt. [[Gotthold Ephraim Lessing|Lessing]] verfasste mehrere solcher lehrreichen Fabeln. In der französischen Literatur ist vor allem [[Jean de La Fontaine|Jean de la Fontaine]] mit seinen Fabeln berühmt geworden.  
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    Während der [[Aufklärung (Philosophie)|Aufklärung]] im 18. Jh. wurde die Fabel wegen ihres hohen didaktischen Wertes sehr geschätzt. [[Gotthold Ephraim Lessing|Lessing]] verfasste mehrere solcher lehrreichen Fabeln. In der französischen Literatur ist vor allem [[Jean de La Fontaine|Jean de la Fontaine]] mit seinen Fabeln berühmt geworden.  
      
     
    Der Begriff dient auch zur Bezeichnung für das Handlungsgerüst eines narrativen literarischen Textes. Er wird dann im Sinne der englischen Begriffe "plot" und "story" verwendet.
     
    Der Begriff dient auch zur Bezeichnung für das Handlungsgerüst eines narrativen literarischen Textes. Er wird dann im Sinne der englischen Begriffe "plot" und "story" verwendet.
      
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    Aktuelle Version vom 3. Dezember 2023, 09:05 Uhr

    (lateinisch: fabula, "Erzählung, Sage")

    kurze, gleichnishafte und lehrreiche Erzählung, in der v.a. Tiere, vernunft- und sprachbegabt auftreten und durch ihr Verhalten allgemeine Moralgesetze illustrieren. Meistens kommt es in der Fabel zu einem Dialog. Als Begründer der Fabel gilt Äsop. In Deutschland hat sich die Gattung aus der mittelalterlichen Sangspruchdichtung entwickelt. Sie erfreute sich vor allem in der Zeit des Humanismus und der Renaissance (Hauptvertreter: Hans Sachs) großer Beliebtheit.

    Während der Aufklärung im 18. Jh. wurde die Fabel wegen ihres hohen didaktischen Wertes sehr geschätzt. Lessing verfasste mehrere solcher lehrreichen Fabeln. In der französischen Literatur ist vor allem Jean de la Fontaine mit seinen Fabeln berühmt geworden.

    Der Begriff dient auch zur Bezeichnung für das Handlungsgerüst eines narrativen literarischen Textes. Er wird dann im Sinne der englischen Begriffe "plot" und "story" verwendet.

    Kalenderblatt - 18. Mai

    1804 Napoleon I. Bonaparte macht Frankreich zum Kaisertum und wird zum "Kaiser der Franzosen" gekrönt.
    1848 Die Deutsche Nationalversammlung tritt in der Frankfurter Paulskirche zusammen.
    1959 Der Regisseur François Truffaut begründet mit seinem Film "Sie küssten und sie schlugen ihn" eine neue Stilrichtung des Französischen Films mit. Die Filme der Nouvelle Vague zeichnen sich durch ihren existenzialistischen Charakter und die Betonung von Augenblickserlebnissen aus.