Soziologie

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    Gesellschaftslehre; Wissenschaft von der Gesellschaft. Die Soziologe untersucht die Formen des menschlichen Zusammenlebens, ihre geschichtlichen Entwicklungen und die Einwirkungen der verschiedenen Kultursachbereiche (unter anderem Politik, Wirtschaft, Religion) auf das gesellschaftliche Leben. Gegenstand der Soziologie sind also alle Gebiete des sozialen Zusammenlebens. Untersucht werden der Werte- und Normenkomplex, der einer Gesellschaft zu Grunde liegt, die Struktur und Ordnung der Gesellschaft, die verschiedenen Bereiche sozialen Zusammenlebens und ihre Auswirkungen auf die Mitglieder der Gesellschaft und die gesellschaftlichen Institutionen. Daraus ergeben sich die Hauptbereiche des Faches: Familien-, Agrar-, Betriebs-, Religions- und politische Soziologie u.a. Ein wichtiger Teilbereich ist die empirische Sozialforschung; hier werden Hypothesen anhand empirischer Daten untersucht.

    Als selbstständige Wissenschaft bildete sich die Soziologie im 19. Jh. aus (wichtiger Anreger: A. Comte). Spätestens mit den Theorien von Karl Marx und der Auseinandersetzung mit ihnen gewann die Diskussion von Gesellschaftstheorien an Bedeutung. Entscheidende Impulse gaben die Schriften Max Webers. Er begründete die empirische Soziologie. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Soziologie von der Auseinandersetzung zwischen Kritischem Rationalismus und der Kritischen Theorie der Frankfurter Schule beherrscht (Positivismusstreit). Neuere Theorien betrachten die Entstehung und Entwicklung von Zivilisationen (Norbert Elias) oder bringen ökologische Fragestellungen in die Soziologie ein (Ulrich Beck).

    Kalenderblatt - 27. Juli

    1794 Der französische Revolutionsführer Maximilien Robespierre wird gestürzt, nachdem er radikal dafür gesorgt hatte, alle Feinde der französischen Revolution der Guillotine zu übereignen. Er war als Vorsitzender des allmächtigen Wohlfahrtsausschusses für eine beispiellose Terrorgesetzgebung verantwortlich. Einen Tag nach seinem Sturz kommt er selbst unter die Guillotine.
    1894 Es kommt zum Krieg zwischen China und Japan, bei dessen Ende im April 1895 China die Unabhängigkeit Koreas anerkennen muss.
    1955 Der Österreichische Staatsvertrag tritt in Kraft, in dem Österreich von den Alliierten als "souveräner und demokratischer Staat" in den Grenzen vom 1. Januar 1938 anerkannt wird.