Soziologie

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    Gesellschaftslehre; Wissenschaft von der Gesellschaft. Die Soziologe untersucht die Formen des menschlichen Zusammenlebens, ihre geschichtlichen Entwicklungen und die Einwirkungen der verschiedenen Kultursachbereiche (unter anderem Politik, Wirtschaft, Religion) auf das gesellschaftliche Leben. Gegenstand der Soziologie sind also alle Gebiete des sozialen Zusammenlebens. Untersucht werden der Werte- und Normenkomplex, der einer Gesellschaft zu Grunde liegt, die Struktur und Ordnung der Gesellschaft, die verschiedenen Bereiche sozialen Zusammenlebens und ihre Auswirkungen auf die Mitglieder der Gesellschaft und die gesellschaftlichen Institutionen. Daraus ergeben sich die Hauptbereiche des Faches: Familien-, Agrar-, Betriebs-, Religions- und politische Soziologie u.a. Ein wichtiger Teilbereich ist die empirische Sozialforschung; hier werden Hypothesen anhand empirischer Daten untersucht.

    Als selbstständige Wissenschaft bildete sich die Soziologie im 19. Jh. aus (wichtiger Anreger: A. Comte). Spätestens mit den Theorien von Karl Marx und der Auseinandersetzung mit ihnen gewann die Diskussion von Gesellschaftstheorien an Bedeutung. Entscheidende Impulse gaben die Schriften Max Webers. Er begründete die empirische Soziologie. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Soziologie von der Auseinandersetzung zwischen Kritischem Rationalismus und der Kritischen Theorie der Frankfurter Schule beherrscht (Positivismusstreit). Neuere Theorien betrachten die Entstehung und Entwicklung von Zivilisationen (Norbert Elias) oder bringen ökologische Fragestellungen in die Soziologie ein (Ulrich Beck).

    Kalenderblatt - 20. April

    1844 Uraufführung des Märchens "Der gestiefelte Kater" von Ludwig Tieck.
    1916 Die USA drohen Deutschland mit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen, wenn Deutschland nicht die Torpedierung von Fracht- und Passagierschiffen aufgebe.
    1998 Die Terrororganisation RAF (Rote Armee Fraktion) erklärt sich selbst für "Geschichte" und löst sich auf.