Richard Wagner

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    deutscher Komponist; * 22. Mai 1813 in Leipzig, † 13. Februar 1883 in Venedig

    Leben

    Sohn des Juristen und Polizeiaktuars Friedrich Wagner; nahm nach dem Besuch des Gymnasiums 1827 bis 1831 musiktheoretischen Unterricht. In dieser Zeit entstanden die ersten Kompositionen. 1833 erhielt Wagner seine erste Stelle als Kapellmeister in Würzburg, nach Zwischenstationen in Magdeburg und Königsberg wurde er 1837 Musikdirektor in Riga. Bereits 1836 heiratete er Minna Planer. 1842 - Wagner hatte bereits die Opern "Die Feen", "Das Liebesverbot" und "Der fliegende Holländer" komponiert - wurde der "Rienzi" in Dresden uraufgeführt; der Erfolg brachte ihm die Kapellmeisterposition ein.

    Seine Teilnahme an der Mairevolte von 1849 kostete ihn diese Stellung, und er floh in die Schweiz. Neben einer größeren Anzahl von theoretischen und kulturpolitischen Schriften, in denen er seine musikalischen Vorstellungen und die Reorganisation des deutschen Theaterwesens engagiert darstellte, entstanden die dichterische Konzeption zum "Ring des Nibelungen", die "Wesendonk-Lieder" und erste Skizzen zu "Tristan und Isolde", der Partitur, mit der Wagner eine bis dahin beispiellose Ausweitung der traditionellen Tonalität (Tristram-Akkord) vollzog.

    1864 übernahm König Ludwig II. von Bayern die finanzielle Unterstützung des Komponisten. 1866 starb Minna Planer, 1869 heiratete Wagner Cosima von Bülow. 1872 übersiedelte er nach Bayreuth, wo der Grundstein für das von ihm entworfene, mithilfe von öffentlichen Spenden und der Unterstützung Ludwigs II. entstehende Festspielhaus gelegt wurde; die Eröffnung fand 1876 mit der ersten Aufführung des "Rings des Nibelungen" statt. 1882 wurde dort der "Parsifal" uraufgeführt. Wagner starb an einem Herzanfall in Venedig; am 16. Februar 1883 wurde er im Garten von Haus Wahnfried in Bayreuth beigesetzt.

    Werk

    Wagners frühe Bühnenwerke standen noch deutlich in der Tradition der deutschen romantischen Oper. Sein Weg zum als Gesamtkonzept aufgefassten Musikdrama, das Dichtung, Schauspiel, Bühnenbild und Musik als Einheit sieht, führte in einer ersten Schaffensperiode bis 1849 über die Frühwerke "Die Feen", "Liebesverbot" und "Rienzi" zu den drei Meisterwerken "Der fliegende Holländer", "Tannhäuser" und "Lohengrin". In der Folgezeit waren es v.a. kunsttheoretische Schriften, mit denen sich Wagner beschäftigte ("Das Kunstwerk der Zukunft", "Oper und Drama" u.a.) und in denen er seine Kunstauffassung und die Leitlinien für das folgende Opernschaffen formulierte.

    Außerdem beschäftigte er sich mit der Nibelungensage und arbeitete an der Textkonzeption seines "Ring des Nibelungen", den er in den darauf folgenden Jahren (1853-57) bis zum Ende des zweiten Aktes von "Siegfried" kompositorisch vorangetrieben hatte. Nach einer größeren Unterbrechung, in der er für Ludwig II. in München "Tristan und Isolde" (1865) und "Die Meistersinger von Nürnberg" (1868) schuf, vollendete er bis 1874 den "Siegfried" sowie die "Götterdämmerung". Die Entstehungsgeschichte des "Parsifal" geht bis auf das Jahr 1865 zurück, die Dichtung stellte Wagner 1877 zusammen und die Musik komponierte er in den darauf folgenden Jahren bis zur Bayreuther Uraufführung 1882.

    In seinen Schriften setzte sich Wagner nicht nur mit der Oper auseinander, er verfasste auch Essays zur Aufführungspraxis und Musikgeschichte, über das Dirigieren, über "Deutsche Kunst und deutsche Politik", "Religion und Kunst" "Heldentum und Christentum" sowie seine Autobiografie "Mein Leben".


    Neben seinen Bühnenwerken komponierte Wagner eine Symphonie in C-Dur, das "Siegfried-Idyll" für Orchester E-Dur, Märsche, Ouvertüren (unter anderem die "Faust"-Ouvertüre), Gelegenheitswerke für Chor und Orchester, Lieder, Klavierstücke, Albumblätter sowie Arrangements und Klavierauszüge von Opern und Symphonien anderer Meister (G.P. da Palestrina, Ch.W. Gluck, J. Haydn, L. van Beethoven, G. Donizetti u.a.).

    Kalenderblatt - 19. März

    1921 Russland und Polen unterzeichnen einen Friedensvertrag.
    1953 Der Bundestag billigt die deutsch-alliierten Verträge, die später Deutschlandvertrag genannt werden. In ihnen wird das Ende des Besatzungsstatus und die Wiedererlangung der Souveränität geregelt.
    1956 Die Bundesrepublik erlässt das Soldatengesetz, in dem die Forderungen an eine demokratische Armee dargelegt werden.