Oboe

    Aus WISSEN-digital.de

    (französisch: hautbois, "hohes Holz")


    Die Oboe ist ein Holzblasinstrument mit Doppelrohrblatt, leicht konisch gebohrt und mit einer wenig ausladenden Stütze versehen. Ihre Vorläufer sind Schalmei und Bomhart. Die Oboe wurde erstmals von Jean de Hotteterre und M. Philidor Mitte des 17. Jh.s in Frankreich eingeführt, wo sie als einer der ersten J.-B. Lully im Orchester einsetzte.

    Schon Lully führte spätestens 1664 die Kombination von zwei Oboen und Fagott (und das colla parte-Spiel der Oboe mit der ersten Violine) in den Ensemblesatz ein. Im 18. Jh. war die Oboe eines der wichtigsten Instrumente überhaupt und zog eine Reihe von Erfindungen nach sich, die das Instrument modifizierten: Dazu gehören die Oboe d'amore, eine Alt-Oboe in A, einem birnenförmigen Schallstück, um den Ton zu mildern, sowie die Oboe da caccia, das Vorläuferinstrument des Englischhorns. So fallen auch die schönsten Konzerte und Solokompositionen für Oboe in die Zeit des Barock und der Wiener Klassik (A. Vivaldi, G.F. Händel, J.S. Bach, J. Haydn, W.A. Mozart).

    Nachdem die Oboe im 19. Jh. zwar weiter entwickelt, als Soloinstrument aber in den Hintergrund gedrängt wurde, trat sie im 20. Jh. wieder stärker solistisch in Erscheinung (R. Strauss, B. Maderna, H. Holliger) und verfügt mittlerweile über eine komplizierte Mechanik mit 16 bis 22 Klappen und einem Umfang von h-f.

    Obwohl die Oboe über eine gute Geläufigkeit verfügt, ist sie vor allem zur Gestaltung kantabler Passagen prädestiniert. Der Klang des Instruments ist leicht nasal und warm, in der Tiefe in der Dynamik eingeschränkt (fast immer mezzoforte), aber in den hohen Lagen edel und zu einem zarten pianissimo fähig. Des näselnden Klangs wegen ist die Oboe in S. Prokofjews "Peter und der Wolf" mit der Darstellung der Ente betraut. Ein der Oboe verwandtes Instrument ist das Heckelphon, das in seiner verbreitetsten Größe eine Art Bassoboe darstellt und eine Oktave unter der Oboe liegt (unter anderem von R. Strauss verwendet: "Salome", "Elektra").

    Audio-Material
    J.S. Bach: Sonate für Oboe solo
    G.P. Telemann: Konzert für Oboe und Orchester e-Moll.

    Kalenderblatt - 19. März

    1921 Russland und Polen unterzeichnen einen Friedensvertrag.
    1953 Der Bundestag billigt die deutsch-alliierten Verträge, die später Deutschlandvertrag genannt werden. In ihnen wird das Ende des Besatzungsstatus und die Wiedererlangung der Souveränität geregelt.
    1956 Die Bundesrepublik erlässt das Soldatengesetz, in dem die Forderungen an eine demokratische Armee dargelegt werden.