Gutes und schlechtes Cholesterin: Was ist das?

    Aus WISSEN-digital.de

    Bei Cholesterin handelt es sich um eine fettähnliche Substanz, die im menschlichen Körper eine tragende Rolle spielt. Fachleute unterscheiden zwei Arten von Cholesterin – umgangssprachlich sind diese als „gutes“ und „schlechtes“ Cholesterin bekannt. Was ist der Unterschied und warum ist es wichtig, ein Gleichgewicht zu halten? Erfahren Sie außerdem, wie Sie Ihre Cholesterinwerte im optimalen Bereich halten können.

    Welche Aufgabe hat Cholesterin im Körper?

    Cholesterin dient als Baustein für Zellmembranen und ist an der Produktion von Hormonen, Gallensäuren und Vitamin D beteiligt. Ohne die Blutfette wäre unser Körper nicht in der Lage, diese lebenswichtigen Substanzen herzustellen. Wir nehmen sie über die Nahrung auf, produzieren sie zum Teil aber auch selbst.

    Wenn von Cholesterin die Rede ist, ist zunächst einmal die Gesamtmenge an Cholesterin im Blut gemeint. Dazu gehören zwei Arten von Blutfetten:

    • HDL-Cholesterin (kurz für High-Density-Lipoprotein-Cholesterin) wird oft als gutes Cholesterin bezeichnet. Es hilft dabei, überschüssiges Cholesterin aus den Arterien zu entfernen und zur Leber zurückzuführen, wo es abgebaut wird.
    • LDL-Cholesterin (kurz für Low-Density-Lipoprotein-Cholesterin) hingegen gilt als schlechtes Cholesterin. Ein zu hohes LDL-Cholesterin kann sich in den Arterien ablagern und Plaques bilden, was das Risiko für Herzkrankheiten erhöht.

    Grundsätzlich gilt: Erstrebenswert ist ein gesundes Gleichgewicht zwischen HDL- und LDL-Cholesterinspiegeln. Ein hoher HDL-Cholesterinspiegel und ein niedriger LDL-Cholesterinwert können das Risiko für Herzkrankheiten verringern. Eine abwechslungsreiche Ernährung, ausreichend Bewegung und der Verzicht auf Rauchen sind wichtige Faktoren, um das Cholesterin im Gleichgewicht zu halten und die Gesundheit des Herzens zu fördern.

    Cholesterinspiegel: Was ist normal und wie können Sie ihn kontrollieren?

    Die normalen Cholesterinwerte können je nach Alter, Geschlecht und individuellen Risikofaktoren variieren. Im Allgemeinen gelten jedoch die folgenden Richtwerte:

    • Gesamtcholesterin: Ein gesunder Gesamtcholesterinspiegel liegt in der Regel unter 200 mg/dl (Milligramm pro Deziliter).1
    • LDL-Cholesterin: Das schlechte Cholesterin sollte idealerweise unter 115 mg/dl liegen, insbesondere bei Personen mit hohem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.2
    • HDL-Cholesterin: Für das gute Cholesterin gilt, dass höhere Werte besser sind. Ein Wert von über 40 mg/dl wird als schützend angesehen.2

    Sind die Blutfette erhöht, kann zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen, insbesondere zu Herzerkrankungen und Schlaganfällen. Zu den Risikofaktoren für hohe Cholesterinwerte gehören:

    • falsche Ernährung
    • Bewegungsmangel
    • Rauchen
    • Übergewicht
    • genetische Veranlagung

    Wichtig zu wissen: Erhöhte Cholesterinwerte verursachen oft keine offensichtlichen Symptome und bleiben daher häufig lange unbemerkt. Sie sollten daher regelmäßig Ihren Cholesterinspiegel überprüfen lassen und bei Bedarf Maßnahmen zu ergreifen, die zur Senkung des LDL-Cholesterins beitragen können.

    Um den Cholesterinspiegel unter Kontrolle zu halten, sind bestimmte Lebensstiländerungen erforderlich. Dazu gehört eine ausgewogene Ernährung mit wenig gesättigten Fettsäuren und Transfetten sowie reich an Ballaststoffen. Regelmäßige körperliche Aktivität kann auch dazu beitragen, die Cholesterinwerte zu senken.

    Wenn andere Maßnahmen nicht ausreichen, kann Ihnen der Arzt bestimmte Medikamente verschreiben, um den Cholesterinspiegel in den Griff zu bekommen. Lassen Sie Ihre Blutfettwerte regelmäßig überprüfen und sprechen Sie mit Ihrem Arzt über eventuelle Risikofaktoren oder Behandlungsoptionen zu sprechen.

    Auswirkungen von Cholesterin auf die Gesundheit

    Ein hoher Cholesterinspiegel kann erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit haben, insbesondere auf das Herz-Kreislauf-System. Eine der Hauptfolgen ist die Entwicklung von Atherosklerose, einer Erkrankung, bei der sich Plaque in den Arterien ansammelt und diese verengt. Dies kann zu Herzkrankheiten führen, da das Herz gezwungen ist, gegen den erhöhten Widerstand anzukämpfen.

    Besonders das schlechte LDL-Cholesterin spielt dabei eine wichtige Rolle. Ein hoher LDL-Cholesterinspiegel steht mit einem erhöhten Risiko für Schlaganfälle in Verbindung. Wenn sich Plaque in den Arterien bildet und schließlich ein Blutgerinnsel entsteht, kann dies zu einem Verschluss der Blutbahnen im Gehirn führen. Dann kann es zu schwerwiegenden Komplikationen kommen: Der Sauerstoff- und Nährstofffluss zum Gehirn wird beeinträchtigt, was einen Schlaganfall zur Folge haben kann.1

    Anders sieht es beim guten HDL-Cholesterin aus. Es hilft dabei, überschüssiges LDL-Cholesterin aus dem Körper zu entfernen und trägt somit zur Reduzierung des Risikos von Herzkrankheiten bei. Außerdem hat es entzündungshemmende Eigenschaften.3 Chronische Entzündungen im Körper werden oft mit einem erhöhten Risiko für verschiedene Erkrankungen wie Diabetes, Krebs und Alzheimer in Verbindung gebracht.

    Aber: Ein hoher HDL-Cholesterinspiegel allein reicht nicht aus, um das Risiko von Herzkrankheiten zu verringern. Ein gesunder Lebensstil mit regelmäßiger körperlicher Aktivität, einer ausgewogenen Ernährung und dem Verzicht auf Rauchen ist ebenfalls entscheidend.



    1„Erhöhte Cholesterinwerte“. Stiftung Gesundheitswissen, https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/wissen/erhoehte-cholesterinwerte/hintergrund. Zugegriffen 6. September 2023.

    2„Für Patienten*innen“. DGFF (Lipid-Liga) e. V, 29. November 2021, https://www.lipid-liga.de/fuer-patienteninnen.

    3Medizin, Springer, und Ärzte Zeitung. „Fettstoffwechsel: Wie ‚gutes Cholesterin‘ Entzündungen stoppt“. Springer Medizin Verlag GmbH, Ärzte Zeitung, 10. Dezember 2013, https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Wie-gutes-Cholesterin-Entzuendungen-stoppt-267743.html.

    Kalenderblatt - 29. April

    1938 In London findet eine Konferenz zwischen dem französischen Ministerpräsidenten Daladier und dem britischen Premierminister Chamberlain über die Lage in Mitteleuropa statt.
    1945 Beginn der Kapitulationsverhandlungen zwischen deutschen und alliierten Streitkräften
    1967 Das Kultmusical "Hair" wird in New York uraufgeführt. Während Galt McDermonts Rockspektakel in Amerika auf Gegenreaktionen stößt, erntet es weltweiten Erfolg der Hippie-Anhänger.