Zinn

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    auch: Stannum; (internationale Bezeichnung);

    chemisches Element (Zeichen Sn), Ordnungszahl 50, Atomgewicht 118,69; Dichte 7,29 g/cm³, spezifisches Gewicht 5,8-7,3.

    Zinn ist ein leicht schmelzbares, silberweiß glänzendes Schwermetall. Er ist weich und dehnbar und lässt sich zum Stanniol auswalzen. Verwendung findet er vor allem für Weißblech, sowie zum Verzinnen korrosionsgefährdeter Metalle. Legierungen bildet er mit Kupfer (Bronze) und Blei (zur Herstellung von Orgelpfeifen). Zinndioxid wird in der Milchglas- und Emailfabrikation benötigt, seine Alkalisalze liefern das Präpariersalz der Färberei.

    Zinn wurde schon im Altertum meist zur Herstellung von Bronze verwandt; in mittelalterlicher Zeit (Blütezeit des Zinngusses in Sachsen, Böhmen, Schlesien) wurde er für Ampullen, Pilgerflaschen, Grabschmuck u.Ä. verwendet. Im 13. Jh. entstanden erste eigenständige Zünfte der Zinngießer. Seit 14./15. Jh. wird Geschirr und Küchengerät aus Zinn produziert, aber auch plastisch verziertes kultisches Gerät (Reliquienkästchen, Hostiendosen, Kelche).

    Im 16./17. Jh. gab es eine verstärkte Produktion von Prunkgeschirr aus Edelzinn (F. Briot, geboren ca. 1515, gestorben 1616 in Montbéliard; C. Enderlein, geboren 1560, gestorben 1633 in Nürnberg). Schenkkannen und Pokale (Schleifkannen, Willkomm) wurden aus Zinn angefertigt als Bestandteile des Zeremonialgeschirrs von Stadträten und Zünften. Arme Kirchen bekamen Sakralgerät aus Zinn; nach dem Dreißigjährigen Krieg verwendete man vergoldetes Zinn (an Stelle von Silber).

    Die Herstellung der Zinngerätschaften geschah im Gussverfahren mit (seltener) nachträglicher Oberflächenverzierung (Grabstichel), Auflötung von Messingblechen, Bemalung (Biedermeier). Seit dem 14. Jh. wird der Bleigehalt im Zinngerät kontrolliert. Verschiedene Legierungen sind Feinzinn (Englischzinn) mit Kupfer oder Wismut, "Maintzer Englisch Zinn" mit geringer Bleimenge, Probzinn (Nürnberger oder Reichsprobe) mit 10 % Bleimenge (noch als Speisegeschirr verwendbar) und Britanniametall mit Antimon.

    Kalenderblatt - 3. Mai

    1951 Der Europarat nimmt die Bundesrepublik Deutschland als vollwertiges Mitglied auf. Seit dem 15. November 1950 besitzt die Bundesrepublik die assoziierte Mitgliedschaft.
    1971 Erich Honecker löst Walter Ulbricht in seinem Amt als Erster Sekretär der SED ab. Damit beginnt in Ostdeutschland die Ära Honecker, die bis kurz vor dem Mauerfall andauert.
    1993 Björn Engholm, Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, tritt von seinem Amt zurück. Er zieht damit die Konsequenz seiner Falschaussage bezüglich der Barschel-Affäre. Engholm wollte in den nächsten Bundestagswahlen als Vertreter der SPD gegen Helmut Kohl um das Kanzleramt konkurrieren. Johannes Rau löst ihn in seinem Amt als SPD-Chef vorläufig ab.