Wilhelm Hoegner

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    deutscher Politiker; * 23. September 1887 in München, † 5. März 1980 in München

    Um die bayerische Eigenständigkeit zu bewahren, stimmte der Sozialdemokrat Hoegner am 23. März 1933, wie die anderen Reichstagsabgeordneten der SPD auch, gegen das Ermächtigungsgesetz. Hoegner ging in die Schweiz ins Exil, wo er eine bayrische Landesverfassung für eine Zeit nach Hitler entwarf. Bayern sollten "mehr Hoheitsrechte als unter Weimar" zustehen, beispielsweise sollte es das Recht haben, Verträge mit auswärtigen Staaten abzuschließen und bei ihnen Gesandtschaften zu unterhalten. Der Jurist Hoegner hatte dem Föderalismus und der bayerischen "Eigenständigkeit" einen hohen Rang zugewiesen; der Entwurf wurde jedoch nie verwirklicht.

    Hoegner war von 1945 bis 1946 Ministerpräsident. Ein zweites Mal hatte er dieses Amt von 1954 bis 1957 inne, als er eine Vierer-Koalition mit Liberalen, Bayernpartei und Heimatvertriebenen zusammenbrachte und so die CSU in die Opposition zwang. Nach dem Rückzug Hoegners aus dem politischen Leben hatte die bayerisch-föderalistische Landes-SPD ihren populärsten Politiker verloren und verstrickte sich zunehmend in innere Flügelkämpfe. Der volkstümliche Sozialdemokrat und "Freistaatler" aus Leidenschaft Wilhelm Hoegner hatte ein Alter von 92 Jahren erreicht, als er am 5. März 1980 starb.

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