Rätesystem

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    auch: Rätedemokratie;

    nach kommunistischer Auffassung (Lenin) die aus der proletarischen Revolution hervorgehende Regierungsform, in der die Räte (russisch: Sowjets) die "Diktatur des Proletariats" ausüben: Vereinigung von gesetzgebender und vollziehender Gewalt in Form der "demokratischen Diktatur", ähnlich dem französischen Nationalkonvent von 1792. Nächsthöhere Stufe, nach der überwundenen bürgerlich-parlamentarischen Demokratie, "Aufbau von unten nach oben", direkte Wahl der Orts- und Betriebsräte, durch diese Wahl der nächsthöheren Räte usw. bis zur Spitze. Jede Wahl erfolgt auf Widerruf, um kein Berufsbeamtentum aufkommen zu lassen und um möglichst jedem einmal Gelegenheit zur Mitarbeit in den Räten zu geben.

    Erstes Auftreten von "Arbeiterräten" in der Russischen Revolution von 1905, erfolgreich in der Revolution von 1917 (Oktoberrevolution). 1919 wurde in Deutschland der Versuch, das Rätesystem auf revolutionärem Weg durchzusetzen, blutig niedergeworfen (Novemberrevolution).

    Kalenderblatt - 3. Mai

    1951 Der Europarat nimmt die Bundesrepublik Deutschland als vollwertiges Mitglied auf. Seit dem 15. November 1950 besitzt die Bundesrepublik die assoziierte Mitgliedschaft.
    1971 Erich Honecker löst Walter Ulbricht in seinem Amt als Erster Sekretär der SED ab. Damit beginnt in Ostdeutschland die Ära Honecker, die bis kurz vor dem Mauerfall andauert.
    1993 Björn Engholm, Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, tritt von seinem Amt zurück. Er zieht damit die Konsequenz seiner Falschaussage bezüglich der Barschel-Affäre. Engholm wollte in den nächsten Bundestagswahlen als Vertreter der SPD gegen Helmut Kohl um das Kanzleramt konkurrieren. Johannes Rau löst ihn in seinem Amt als SPD-Chef vorläufig ab.