Ludwig Tieck
Aus WISSEN-digital.de
deutscher Schriftsteller; * 31. Mai 1773 in Berlin, † 28. April 1853 in Berlin
alias: Peter Lebrecht, Gottlieb Färber;
Tieck studierte in Halle (Saale), Göttingen und Erlangen, begann aber bereits früh die Karriere eines Schriftstellers. Er war einer der wichtigsten und produktivsten Autoren der Romantik. Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit betätigte er sich auch als Herausgeber. So hat er z.B. das Werk des Novalis nach dessen frühem Tod veröffentlicht. Zusammen mit seinem Freund Wackenroder verfasste er die "Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders", wobei Wackenroder allerdings den größten Teil des Textes geschrieben haben dürfte. Die "Herzensergießungen" (erschienen 1797) waren von entscheidender Bedeutung für die Ausbildung der frühromantischen Kunsttheorie.
Eine der frühesten Publikationen Tiecks ist der Briefroman "Geschichte des Herrn William Lovell" (1795/96), der bereits Tiecks künstlerische Eigenständigkeit deutlich macht. Unter dem programmatischen Titel "Volksmärchen" (1797, 3 Bände) gab Tieck modellhafte Texte der frühen Romantik heraus, unter anderem die Volksbucherzählung "Liebesgeschichten der schönen Magelone", die Literaturkomödie "Der gestiefelte Kater" und das Kunstmärchen "Der blonde Eckbert".
Der Künstlerroman "Franz Sternbalds Wanderungen" (1798, in 2 Bänden) wurde zwar von Tieck durch die Wahl des Herausgebers und die äußere Buchgestaltung bewusst in die Nachfolge von Goethes Bildungsroman "Wilhelm Meisters Lehrjahre" gestellt, steht aber inhaltlich in einem deutlichen Gegensatz zu diesem. Neben Novalis' "Heinrich von Ofterdingen" ist der "Sternbald" wohl die gelungenste Umsetzung des von Friedrich Schlegel entwickelten Konzepts einer "progressiven Universaltheorie".
Von Tieck stammen auch wichtige Übersetzungen der Werke von Miguel de Cervantes und die Fertigstellung der Shakespeare-Übersetzung August Wilhelm Schlegels.
Weitere Werke: "Phantasus" (Novellensammlung) , "Der Aufruhr in den Cervenen", "Kaiser Octavianus" (Lustspiel).
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