Genossenschaften

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    Nach § 1 Genossenschaftsgesetz Gesellschaften mit nicht geschlossener Mitgliederzahl zur Förderung des Erwerbs oder der Wirtschaft ihrer Mitglieder durch gemeinschaftlichen Geschäftsbetrieb.

    Die Genossenschaftsgründung ist der Vereinsgründung ähnlich. Mindestens sieben Genossen sind nötig und das Statut bedarf der Schriftform. Durch Eintragung in das Genossenschaftsregister ihres Sitzes hat die Genossenschaft die Rechte einer eingetragenen Genossenschaft (eG).

    Geschichte

    Im Mittelalter die aus altdeutschen Rechtsvorstellungen (kultische Männerbünde) und ständischem Gemeinschaftsdenken erwachsenen Wirtschafts- und Schutzverbände, z.B. Nachbarschaften, Gefolgschaften, Siedler-, Deich-, Fischerei-, Rott- (Transport-) Genossenschaften, Bruderschaften, Landsmannschaften (Nationen), Zünfte, Gilden usw., zur Sicherung des Lebens und "standesgemäßer Nahrung"; von besonderer Art war die Markgenossenschaft.

    Seit der Französischen Revolution durch das System der freien Konkurrenz und des Einzelunternehmertums abgelöst. Mitte des 19. Jh.s lebte der Genossenschaftsgedanke in verschiedenen Formen wieder auf, er förderte den Zusammenschluss und die Zusammenarbeit wirtschaftlich Schwacher als Selbsthilfe gegen das Übergewicht kapitalistischer Kräfte.

    In Deutschland gründete Schulze-Delitzsch Selbsthilfevereinigungen städtischer Interessengruppen (Handwerker, Kaufleute, Beamten), Rohstoffvereine zum gemeinsamen Materialeinkauf und Kreditgenossenschaften. Nach dem gleichen Prinzip organisierten Raiffeisen, Dasbach u.a. Darlehenskassen für die Landwirtschaft, die durch Einkaufs- und Verkaufsgenossenschaften der Bauern ergänzt wurden. Das von sozialen Gedankengängen getragene Genossenschaftswesen der Arbeiterschaft nahm von England seinen Ausgang. Während die als Keimzellen des Sozialismus gedachten Produktivgenossenschaften der utopischen Sozialisten (z.B. Robert Owen) in der durchgeführten Praxis scheiterten, entwickelten sich die Konsumgenossenschaften zu einem mächtigen Wirtschaftsfaktor (in England fast 10 Millionen, in Deutschland bis 1935 5 Millionen Mitglieder); den ersten modernen Konsumvereinsladen (der zu normalen Preisen verkaufte, aber den Gewinn an die Mitglieder ausschüttete) eröffneten 1844 Arbeiter der englischen Stadt Rochdale ("Pioniere von Rochdale").

    Kalenderblatt - 26. April

    1925 Hindenburg wird zum Reichspräsidenten gewählt.
    1954 Eröffnung der Ostasien-Konferenz in Genf, auf der über die Koreafrage und den Frieden Indochinas beraten werden soll.
    1974 Der Bundestag stimmt über die Reform des § 218 ab und entscheidet sich für die Fristenlösung, die aber am 25. Februar vom Bundesverfassungsgericht für verfassungswidrig erklärt wird.