Fechtsport

    Aus WISSEN-digital.de

    Einleitung

    Der Fechtsport ist eine olympische Zweikampfsportart mit Degen, Florett und Säbel auf einer Fechtbahn; in spezieller Schutzkleidung ausgetragene Wettbewerbe.

    Die einzelnen Waffen

    Florett

    Das Florett ist eine Stoßwaffe, wiegt maximal 500 g und ist insgesamt 110 cm (Klinge 90 cm) lang. Treffer dürfen nur mit der Klingenspitze am Rumpf des Gegners (nicht Arme und Kopf) erzielt werden.

    Degen

    Auch der Degen ist eine Stoßwaffe, wiegt 770 g und ist 110 cm (Klinge 90 cm) lang. Getroffen werden darf jeder Punkt am Körper.

    Säbel

    Der Säbel ist eine Hieb- und Stoßwaffe, unter 500 g schwer und 105 cm (Klinge 88 cm) lang. Treffer mit Spitze und Schneide können am Oberkörper (einschließlich Kopf und Arme) gesetzt werden.

    Die Waffen der Frauen entsprechen denen der Männer. Das Gefecht wird von einem Kampfrichter geleitet, der unsportliches Verhalten auf der Planche mit einer gelben (Verwarnung) oder roten Karte (Punkt für den Gegner) bestrafen kann.

    Bei Großveranstaltungen wie den Olympischen Spielen werden auch Mannschaftswettbewerbe ausgefochten.

    3. Geschichte

    Fechten gehört neben Boxen und Ringen zu den frühesten Zweikampf-Wettbewerben der Menschen und ging aus dem kriegerischen Fechten mit dem Schwert als Trainings- oder Spielform hervor. Eine Art sportliches Fechten betrieb man schon zu ältesten Zeiten in Ostasien mit blanken Waffen und in Afrika und Japan mit Stöcken. Die Antike kannte Fechtschulen, und im Römischen Reich des Augustus liebte die Jugend das Schaufechten.

    Mit der Erfindung des Schießpulvers im 15. Jahrhundert verlor das schwere Schwert seine Bedeutung, und es kam das Fechten mit leichten Waffen auf, für das es bald einheitliche Regeln und Lehrbücher (zuerst 1410 in Italien) gab. Von Italien ausgehend erlebte dann das Florettfechten in Frankreich seine erste Blütezeit, Gesichtsmasken machten es gefahrloser. 1570 erfand der Franzose Henri Saint Didier die meisten Fechter-Fachausdrücke, die auch heute noch verwendet werden.

    In Deutschland, das sich mit den Italienern um die Urheberschaft des sportlichen Fechtens streitet, wurde es vor allem an den Universitäten betrieben, verlor aber durch die studentische Mensur (blutige "Hiebe") seinen sportlichen Charakter. Eine Förderung erfuhr das Fechten dann wieder durch die Turnerbewegung im 19. Jahrhundert. 1862 entstand der erste Fechtklub in Hannover, und 1896 fanden die ersten Meisterschaften statt. Der Internationale Fachverband (FIE) wurde 1913 gegründet, ihm gehören 81 Landesverbände an.

    Fechten mit Säbel, Florett und Florett für Fechtmeister zählt zu den "Gründungs-Sportarten" der ersten Olympischen Spiele der Neuzeit im Jahr 1896. 1920 wurden auch Fechtwettbewerbe zwischen Frauen in das olympische Programm aufgenommen.