Rote Armee Fraktion

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    Abk.: RAF; 1968 entstandene linksextreme terroristische Vereinigung, die aus der Baader-Meinhof-Gruppe hervorging. Zu Beginn der 1970er Jahre bildeten sich politisch extreme Gruppen aus der Studentenbewegung heraus und vollzogen den Schritt zum Terrorismus. Die RAF führte einen "Befreiungskampf" gegen die Ausbeutung der Dritten Welt und den westlichen Imperialismus.

    1972 kam es zur Verhaftung führender Mitglieder (U. Meinhof, A. Baader, G. Ensslin und J.C. Raspe). In der Folgezeit verübten die freien RAF-Mitglieder eine Reihe von Terroraktionen. Nachdem sich Ulrike Meinhof 1976 im Gefängnis das Leben genommen hatte, kam es 1977 zu einer weiteren Steigerung der Gewalttaten durch die RAF. Die Versuche, Baader und die anderen inhaftierten RAF-Mitglieder durch die Entführung des Arbeitgeberpräsidenten Hanns-Martin Schleyer im September und die Entführung der Lufthansamaschine "Landshut" im Oktober 1977 freizupressen, schlugen fehl. Daraufhin nahmen sich Baader, Raspe und Ensslin am 18. Oktober 1977 in ihren Zellen im Gefängnis Stuttgart/Stammheim das Leben. Als Kopf dieser "zweiten Generation" der RAF gilt Brigitte Mohnhaupt; sie war maßgeblich beteiligt an der Ermordung von Hanns-Martin Schleyer, Generalbundesanwalt Siegfried Buback und Dresdner-Bank-Chef Jürgen Ponto. Mohnhaupt wurde 1985 inhaftiert, 2007 wurde ihre mehrfach verhängte lebenslängliche Haftstrafe zur Bewährung ausgesetzt.

    Die RAF zeichnete des Weiteren verantwortlich für die Ermordung von A. Herrhausen und D.C. Rohwedder. Unterstützt wurden die Aktivitäten der Vereinigung vielfach durch das Staatssicherheitsministerium der ehemaligen DDR. Nach der Wiedervereinigung kam es zur Aufdeckung und Verhaftung dort getarnt lebender Mitglieder. Die RAF verkündete im April 1998 ihre Selbstauflösung.

    Kalenderblatt - 23. April

    1980 Im so genannten zweiten Kohle-Strom-Vertrag verpflichten sich die deutschen Stromversorger zur Abnahme der heimischen Steinkohle. Ziel der Vereinbarung ist neben dem Verzicht auf überflüssige Importe die Sicherung von 100 000 Arbeitsplätzen.
    1990 Karl-Marx-Stadt erhält wieder den Namen Chemnitz. Anlass dazu gab eine Bürgerbefragung, bei der 76 % der Einwohner dafür stimmten.
    1998 Internationale Fluggesellschaften dürfen künftig Nordkorea überfliegen.