Oliver Cromwell

    Aus WISSEN-digital.de

    englischer Politiker; * 25. April 1599 in Huntingdon, † 3. September 1658 in London


    Nach einem Studium an der calvinistisch orientierten Unversität von Cambridge wurde Oliver Cromwell 1640 ins Parlament gewählt. Bald war er der Führer einer Opposition, die aus Puritanern und deren Anhänger (v.a. Independenten) bestand und die sich gegen König Karl I. und dessen absolutistisches Regiment auflehnte. Nach Ausbruch des Englischen Bürgerkriegs bildete er eine eigene Reitertruppe (Ironsides), mit der er die königlichen Truppen bei Marstonmoor und Naseby besiegte.

    Nach Abschaffung der anglikanischen Kirchenverfassung durch das Parlament (1647) fiel Cromwell mit seiner Truppe in London ein. Er vertrieb die Presbyterianer aus dem Unterhaus und ließ König Karl I., der gegen eine konstitutionelle Verfassung war, durch das verbleibende Rumpfparlament zum Tode verurteilen.

    1649/50 unterwarf Cromwell die Iren bei Drogheda, 1650 besiegte er die Schotten bei Dunbar und 1651 den in England eingedrungenen Karl II. bei Worcester.

    Mit dem Ausbau der englischen Flotte und der Navigationsakte (1651) schuf Cromwell die Voraussetzungen für Englands Aufstieg zur Weltmacht. Die Holländer wurden im Englisch-Holländischen Seekrieg (1652-54) von der englischen Flotte besiegt und erkannten die Navigationsakte an.

    1653 löste Cromwell das Parlament auf; er wurde als "Lord Protektor" zum mächtigsten Mann der Republik und übte eine Militärdiktatur aus (mehrmalige Auflösung des Parlaments). Im Krieg gegen Spanien und die spanischen Kolonien (1655-58) eroberte er Jamaika und Dünkirchen.

    Er ernannte seinen Sohn Richard Cromwell zum Nachfolger, der das Erbe seines Vaters nur 18 Monate lang bewahren konnte; im Mai 1601 kehrten die Stuarts auf den Thron zurück.

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