Karl II. der Kahle (Hl. Römisches Reich)

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    römischer Kaiser; * 13. Juni 823 in Frankfurt am Main, † 877 in Savoyen

    König des westfränkischen Reiches (840-77) und Römischer Kaiser (875-77).

    Der vierte Sohn Ludwigs des Frommen wurde zunächst bei der Aufteilung des Reiches unter Ludwigs Söhne übergangen; durch den Einfluss seiner Mutter, der Welfin Judith, wurden die Thronfolgeregelungen jedoch geändert und Karl erhielt das Herzogtum Schwaben. Mit seinen Halbbrüdern Lothar I. und Ludwig dem Deutschen kam es deshalb zu wechselvollen Kämpfen. 843 erhielt Karl im Vertrag von Verdun den Westen des fränkischen Reiches zugesprochen, der sich in der Folge zum Königreich Frankreich entwickelte. 870 teilte er sich mit Ludwig dem Deutschen das Reich Lothars II. 875, nach dem Tod Kaiser Ludwigs II., des Sohnes Lothars, erhielt Karl Italien und wurde in Rom von Papst Johannes VIII. zum Kaiser gekrönt (als einziger westfränkischer, d.h. französischer Herrscher). Karl wurde beim Versuch, die Grenze bis zum Rhein vorzuschieben, 876 von Ludwig III. bei Andernach zurückgeschlagen.