Jurek Becker

    Aus WISSEN-digital.de

    deutscher Schriftsteller; * 30. September 1937 in Lódz (Polen), † 14. März 1997 in Berlin


    wuchs im jüdischen Getto von Lódz auf; konnte 1945 bei seiner Ankunft in Berlin noch kaum sprechen; Deutsch wurde deshalb zu seiner Muttersprache. 1968 erschien sein erster Roman "Jakob der Lügner", der in zwölf Sprachen übersetzt wurde. Sein zweiter Roman "Irreführung der Behörden" wurde 1974 mit dem Bremer Literaturpreis ausgezeichnet. 1976 protestierte Becker öffentlich gegen den Ausschluss von Reiner Kunze aus dem Schriftstellerverband der DDR und war Mitinitiator des Protests gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann, was in der Folge zu seinem Ausschluss aus der SED führte. Seit 1978 wurde er in der DDR nicht mehr verlegt: "Schlaflose Tage" erschien bereits bei Suhrkamp in Frankfurt am Main. 1977 reiste er, zunächst mit Zweijahresvisum, in die Bundesrepublik Deutschland aus, wo er weiterhin publizierte und auch als Drehbuchautor ("Liebling Kreuzberg") tätig war.

    Becker erhielt 1971 den Heinrich-Mann-Preis, 1975 den Nationalpreis der DDR und 1991 den Deutschen Filmpreis und das Filmband in Gold für sein Drehbuch zu "Neuner".

    Kalenderblatt - 3. Mai

    1951 Der Europarat nimmt die Bundesrepublik Deutschland als vollwertiges Mitglied auf. Seit dem 15. November 1950 besitzt die Bundesrepublik die assoziierte Mitgliedschaft.
    1971 Erich Honecker löst Walter Ulbricht in seinem Amt als Erster Sekretär der SED ab. Damit beginnt in Ostdeutschland die Ära Honecker, die bis kurz vor dem Mauerfall andauert.
    1993 Björn Engholm, Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, tritt von seinem Amt zurück. Er zieht damit die Konsequenz seiner Falschaussage bezüglich der Barschel-Affäre. Engholm wollte in den nächsten Bundestagswahlen als Vertreter der SPD gegen Helmut Kohl um das Kanzleramt konkurrieren. Johannes Rau löst ihn in seinem Amt als SPD-Chef vorläufig ab.