Berber (Pferderasse)

    Aus WISSEN-digital.de

    Steckbrief

    Herkunft: Nordafrika
    Stockmaß: 145-155 cm
    Farben: alle; keine Schecken oder Stichelhaare
    Eignung: Freizeitpferd

    Exterieur

    Der Berber ist eine der ältesten Rassen und hat zahllose jüngere Zuchten nachhaltig in Typ und Wesen beeinflusst. Berber sind ausgesprochen harmonisch gebaute, mittelgroße Pferde mit einem trockenen, teilweise etwas langen Kopf mit geradem Profil oder leichter Ramsnase, breiter Stirn und kleinen, beweglichen Ohren. Die Augen sind groß und klar, die Nüstern fein geschnitten und stark geweitet. Der gut gewölbte Hals von mittlerer Länge setzt hoch an den schrägen Schultern an. Der Widerrist ist ausgeprägt; der kurze Rücken (deutlicher Quadratpferdtyp) geht in eine runde, schräg abfallende Kruppe mit tief ansetzendem Schweif über.

    Oberarm und -schenkel sind kräftig, aber nicht sichtbar stark bemuskelt. Die sehr trockenen Beine sind lang und schlank, gleichzeitig aber ausgesprochen stabil und belastbar mit relativ langen Röhren. Die Fesselung ist von mittlerer Länge und eher steil; die Hufe bestehen aus außergewöhnlich hartem Horn.

    Berber erreichen ein Stockmaß von um 150 Zentimeter.

    Es kommen nahezu alle Farben bis auf Scheckungen und Stichelhaare vor. Am häufigsten sind Schimmel, Braune und Füchse zu finden; Rappen, Falben und Isabellen treten wesentlich seltener auf. Das Fell des Berbers ist fein und seidig; die Pferde besitzen mäßig dichtes Langhaar, das eine seidige, häufig gewellte Struktur aufweist.

    Herkunft und Haltung

    Die Berberrasse ist seit Jahrhunderten in den Küstengebieten Marokkos, Algeriens und Tunesiens beheimatet. Der Name entwickelte sich aus dem Wort "Barbary", das ursprünglich "fremd, unbekannt", aber auch "heidnisch" bedeutet. Die genaue Herkunft der Rasse ist umstritten; ebenso, ob der Berber vor dem arabischen Vollblut in dieser Region lebte und dieses beeinflusste.

    Zahlreiche Rassen im Nahen Osten, aber auch in den Staaten der ehemaligen Sowjetunion wurden deutlich durch den Berber geprägt. Insbesondere der windhundartige Achal-Tekkiner besitzt viele Merkmale der nordafrikanischen Rasse. Auch die iberischen Pferde sowie die Camarguais führen Berberblut, das durch die maurische Invasion im 8. Jahrhundert nach Europa gelangte.

    Einer der Stammväter des Englischen Vollbluts, "Godolphin Arabian", war trotz seines auf das arabische Vollblut hinweisenden Namens ein Berber. Durch die Verschiffung spanischer Pferde gelangte die Rasse indirekt auch nach Amerika; sowohl der südamerikanische Criollo als auch der nordamerikanische Mustang besitzen zuweilen deutliche Ähnlichkeit mit den kleinen Wüstenpferden.

    Zwar veredelten Berber viele, vor allem europäische Pferderassen; die - bis auf die Einkreuzung arabischen Blutes - weitgehende Reinzucht des Wüstenpferds wurde jedoch lediglich bei den Nomadenvölkern weiter verfolgt. Heute sind reinrassige Berber auch in ihrer Heimat nicht häufig zu finden und in den vergangenen Jahrzehnte wurden nur in geringer Zahl Pferde nach Europa importiert. Hier erweisen sie sich als wendige, extrem ausdauernde und trittsichere Reitpferde, die vor allem für Wanderritte hervorragend geeignet sind. Ihren besonderen Charme entfaltet die Rasse jedoch bei den afrikanischen landestypischen Fantasias, bei denen Reiter und Pferd reich geschmückt an verschiedenen Geschicklichkeitsspielen, Schaukämpfen und Galopprennen über kurze Strecken teilnehmen.

    Art und Wesen

    Berber besitzen meist ein ausgeglicheneres Temperament als arabische Vollblüter; sie sind nervenstark und mutig. In der heißen Wüstensonne lernen die Pferde, ihre Kräfte zu schonen; bei entsprechenden Anforderungen sind sie jedoch sofort in der Lage, ungeheure Geschwindigkeit und Wendigkeit zu zeigen. Im Umgang sind Berber freundlich und gehorsam. Wie alle Wüsten- und Steppenpferde sind sie äußerst genügsam und können auch mit wenig Wasser und Futter große Leistungen erbringen.

    Kalenderblatt - 3. Mai

    1951 Der Europarat nimmt die Bundesrepublik Deutschland als vollwertiges Mitglied auf. Seit dem 15. November 1950 besitzt die Bundesrepublik die assoziierte Mitgliedschaft.
    1971 Erich Honecker löst Walter Ulbricht in seinem Amt als Erster Sekretär der SED ab. Damit beginnt in Ostdeutschland die Ära Honecker, die bis kurz vor dem Mauerfall andauert.
    1993 Björn Engholm, Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, tritt von seinem Amt zurück. Er zieht damit die Konsequenz seiner Falschaussage bezüglich der Barschel-Affäre. Engholm wollte in den nächsten Bundestagswahlen als Vertreter der SPD gegen Helmut Kohl um das Kanzleramt konkurrieren. Johannes Rau löst ihn in seinem Amt als SPD-Chef vorläufig ab.