Araber (Pferderasse)

    Aus WISSEN-digital.de

    Steckbrief

    Herkunft: Saudi-Arabien
    Stockmaß: 145-155 cm
    Farben: alle klaren Farben
    Eignung: Freizeit, Sportpferd

    Exterieur

    Das arabische Vollblut ist eine der ältesten Pferderassen der Welt und wird aufgrund seines eleganten Erscheinungsbildes und seiner großen Härte auf der ganzen Erde gezüchtet. Der sehr trockene Kopf ist leicht, mit stark geweiteten Nüstern, großen Augen, fein geschnittenen, beweglichen kleinen Ohren und kräftigen Ganaschen. Araber besitzen je nach Zuchtgebiet ein gerades Profil oder den für die Rasse typischen Hechtkopf, der oft mit einer deutlich vorgewölbten Stirn einhergeht. Das Genick ist leicht, der Hals lang, sehnig und mit schöner Wölbung der Unter- und Oberlinie. Er setzt hoch an den mäßig schrägen Schultern an.

    Der deutlich ausgeprägte Widerrist geht in einen kurzen, starken Rücken mit gerader oder leicht schräger Kruppe und hoch ansetzendem, meist leicht aufgerichtet getragenem Schweif über. Die Winkelung der Sprunggelenke ist eher gering. Die Extremitäten sind von mittlerer Länge, trocken und schlank, mit stabilen, aber nur mäßig großen Gelenken. Die Fesselung ist kurz und schräg; die runden Hufe sind ausgesprochen hart.

    Vollblutaraber variieren je nach Zuchtgebiet stark in der Größe; zumeist erreichen sie jedoch ein Stockmaß von 145 bis 155 Zentimetern.

    Bei der saudi-arabischen Rasse treten alle klaren, einheitlichen Farben auf. Am häufigsten sind Schimmel zu finden; oft besitzen sie kleine braune Fliegenpunkte am ganzen Körper. Im Heimatland gelten die seltenen Rappen als besonders hart und ausdauernd. Füchse, Dunkelfüchse und Braune sind weniger selten. Das Fell des Arabers ist kurz und seidig, bietet aber ausreichenden Schutz gegen die teilweise sehr kalten Wüstennächte. Das Langhaar ist glatt und seidig und wächst sehr lang und dicht.

    Herkunft und Haltung

    Das arabische Vollblut existierte als weitgehend systematisch gezüchtete Rasse bereits vor rund 5000 Jahren. Nach einer arabischen Erzählung geht die Rasse auf sieben Stuten Mohammeds zurück, die nach mehreren Tagen Wassermangel große Loyalität zu ihrem Besitzer bewiesen, indem sie beim Anblick eines Flusses seinem Ruf folgten und bei ihm blieben. Zahlreiche Legenden ranken sich um die feingliedrigen, sensiblen Pferde.

    Tatsächlich leben die Tiere seit Jahrtausenden bei den nomadischen Stämmen des Nahen Ostens, wo sie durch die harten Umweltbedingungen sowie die große Nähe zu ihren Besitzern – die besten Pferde durften im Zelt ihres Herrn übernachten – auf Härte, Ausdauer und einen einwandfreien Charakter selektiert wurden. Die Nomadenvölker achteten streng auf eine "asile", d.h. reine Zucht. Noch heute bedeutet das Prädikat "Asilaraber" eine besondere Qualität des Pferds. Es wurden drei verschiedene Typen gezüchtet, die sich in Größe, Fundament, Schnelligkeit und Ausdauer unterscheiden.

    Viele Merkmale der Rasse entstanden durch das jahrhundertelange Leben in der Wüste, wo die Pferde im Sommer oft mit Kamelmilch und Datteln ernährt wurden. Die hohe Kopfhaltung erlaubt es den "Trinkern der Lüfte", die baumlose Umgebung zu überblicken, aber auch, das Einatmen von Sand mit den ausgesprochen großen Nüstern zu vermeiden. Die hohe Schweifhaltung ermöglicht eine gute Luftzirkulation im Genitalbereich. Der teilweise deutlich gemuldete Rücken, der bei einigen Zuchtlinien mit einer überbauten Kruppe einher geht, wurde bewusst gezüchtet, um einem Reiter ohne Sattel einen sicheren Sitz zu verschaffen.

    Die positiven Eigenschaften und das elegante Äußere des arabischen Vollbluts fanden nach der islamischen Expansion im 7. Jahrhundert n.Chr. rasch Anhänger auf der ganzen Erde. Zahlreiche der heutigen Rassen wurden durch Arabereinkreuzungen veredelt und entscheidend verbessert. Heute besitzen zahlreiche Länder eine eigene, qualitätsvolle Araberzucht (beispielsweise Russland, Spanien, USA). Nachdem die Rasse lange Zeit auch als Kavalleriepferd Verwendung fand, wird sie heute in nahezu allen Bereichen des Reitsports eingesetzt: als ausdauerndes Distanz, treues Freizeit-, elegantes Fahr-, Western(pleasure)- und Dressurpferd oder als Schaupferd. Vereinzelt kommen sogar töltende Araber vor.

    Art und Wesen

    Das arabische Vollblut ist sehr menschenbezogen und besitzt ein äußerst sensibles, sanftes Wesen. Die Pferde benötigen viel Bewegung, um ihrem lebhaften Temperament gerecht zu werden. Lediglich bei Unterbeschäftigung und harter Behandlung neigen die ausgesprochen intelligenten Tiere zu dem "hysterischen" Verhalten, dass der Rasse viele Vorurteile einbrachte. Bei artgerechter Haltung und Erziehung dagegen erweisen sich Vollblutaraber als lernwillige Pferde, die ein großes Bedürfnis haben, ihrem Besitzer zu gefallen.

    Kalenderblatt - 4. Mai

    1699 Durch das britische Wollgesetz wird der amerikanischen Textilkonkurrenz ein Riegel vorgeschoben.
    1921 Rücktritt der Reichsregierung Fehrenbachs als Reaktion auf ein Ultimatum, das die Siegermächte dem Deutschen Reich gestellt haben.
    1980 Staatspräsident Josip Broz Tito stirbt 87-jährig in Ljubljana. Ein kollektives Staatspräsidium (mit jährlich wechselndem Vorsitz) übernimmt die Führung Jugoslawiens. Mit seinem Tod beginnen die Unstimmigkeiten des Vielvölkerstaates.