Abstrakte Kunst

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    gegenstandslose oder non-figurative Kunst; als Richtung der modernen Kunst stilprägend im 20. Jh. In der Bezeichnung "absolute Kunst" soll das rein Künstlerische ohne Relativierung gegenständlicher Darstellungsfunktionen hervorgehoben werden, in der Bezeichnung "konkrete Kunst" die reine Konkretisierung ihrer selbst (Kunst an sich).

    Die abstrakte Kunst trat kurz vor dem Ersten Weltkrieg in vereinzelten Ansätzen auf und fand in Kürze Verbreitung in Deutschland, Russland, Frankreich und Holland (Blauer Reiter, Orphismus, Rayonismus, Suprematismus). W. Kandinsky wurde ihr erster gründlicher Theoretiker. Das 1910 in München entstandene Aquarell "Improvisation" war Kandinskys erstes abstraktes Werk. Ohne Gegenstandsassoziationen zu ermöglichen, komponierte F. Kupka 1909/10 in Paris die ersten Studien flächig rhythmischer Farbkompositionen. Aus stark stilisierten Gegenstandsdarstellungen entwickelte der Holländer P. Mondrian seit 1912/13 geometrisch abstrakte Bilder.

    Ihre weiteste Verbreitung fand die abstrakte Kunst durch das Bauhaus, die Stijlgruppe, die Gruppe Abstraction-Création und American Abstract Artists in den zwanziger und dreißiger Jahren. Nach dem Zweiten  Weltkrieg war die École de Paris tonangebend.

    Heute lassen sich drei Haupttendenzen feststellen:

    1. die informelle Kunst (Tachismus, abstrakter Expressionismus, Actionpainting);

    2. die dekorative Richtung (Matisse);

    3. ein Konstruktivismus, der zum Teil mit neuen Materialien und mit der Einbeziehung von Bewegung und Licht arbeitet.

    Kalenderblatt - 26. April

    1925 Hindenburg wird zum Reichspräsidenten gewählt.
    1954 Eröffnung der Ostasien-Konferenz in Genf, auf der über die Koreafrage und den Frieden Indochinas beraten werden soll.
    1974 Der Bundestag stimmt über die Reform des § 218 ab und entscheidet sich für die Fristenlösung, die aber am 25. Februar vom Bundesverfassungsgericht für verfassungswidrig erklärt wird.