Reiner Kunze

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    deutscher Schriftsteller; * 16. August 1933 in Oelsnitz, Sachsen

    Der Arbeitersohn studierte Philosophie und Journalistik und schloss 1955 an der Leipziger Karl-Marx-Universität ab. 1959 wurde er als "Konterrevolutionär" von der Universität ausgeschlossen und arbeitete danach als Hilfsarbeiter im Schwermaschinenbau. Kunze wurde fortan in der DDR totgeschwiegen, verschaffte sich aber mit der Gedichtsammlung "Zimmerlautstärke" im Westen Gehör. 1976 erschien sein Roman "Die wunderbaren Jahre", der den Gleichschaltungsmechanismus des Systems im Kinderalltag thematisiert. Kunze ging 1977 in den Westen, wo er als Regisseur die Verfilmung des Romans ins (später preisgekrönte) Werk setzte. Reiner Kunzes erste Auseinandersetzung mit der Bundesrepublik Deutschland trägt den Titel "Auf eigene Hoffnung" (1981).

    Er erhielt neben zahlreichen anderen Auszeichnungen 2001 den Hans-Sahl-Literaturpreis, der an Schriftsteller vergeben wird, die mit ihrem Werk für die Freiheit des Wortes eintreten.

    Weitere Werke: "Sensible Wege" (Gedichte, 1969), "ein tag auf dieser erde" (Gedichte, 1998), "Wo Freiheit ist ... Gespräche 1977-1993" (1994) u.a.

    Kalenderblatt - 3. Mai

    1951 Der Europarat nimmt die Bundesrepublik Deutschland als vollwertiges Mitglied auf. Seit dem 15. November 1950 besitzt die Bundesrepublik die assoziierte Mitgliedschaft.
    1971 Erich Honecker löst Walter Ulbricht in seinem Amt als Erster Sekretär der SED ab. Damit beginnt in Ostdeutschland die Ära Honecker, die bis kurz vor dem Mauerfall andauert.
    1993 Björn Engholm, Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, tritt von seinem Amt zurück. Er zieht damit die Konsequenz seiner Falschaussage bezüglich der Barschel-Affäre. Engholm wollte in den nächsten Bundestagswahlen als Vertreter der SPD gegen Helmut Kohl um das Kanzleramt konkurrieren. Johannes Rau löst ihn in seinem Amt als SPD-Chef vorläufig ab.