Kuppel
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Eine Kuppel ist ein sphärisch geformtes Gewölbe über einem runden oder quadratischen Raum; im Scheitelpunkt meist eine Lichtöffnung (Auge) oder ein kleiner Aufbau (Laterne). Die eigentliche Kuppel sitzt oft auf einem Zwischenstück (Tambour). Eine Kuppel setzt sich gewöhnlich aus Innenkuppel und einer steiler ansteigenden Kuppelschale zusammen.
Inhaltsverzeichnis
Kuppelformen
Hängekuppel
Der Fußkreis der Kuppel bildet einen Außenkreis über dem Raumquadrat: Kuppelraum und überwölbter Raum durchdringen einander.
Pendentifkuppel
Der Fußkreis der Kuppel liegt innerhalb des Raumquadrats: es entstehen vier sphärisch geformte Dreiecke, die den Übergang vom quadratischen Raum zur runden Kuppel bilden (Pendentifs).
Trompenkuppel
Bei dieser byzantinischen Sonderform wird der Übergang vom quadratischen Unterbau zu einem achteckigen Tambour mit nischenartigen Mauerteilen ("Eckkuppeln") gemacht, darüber wird die Kuppel konstruiert.
Geschichte
Die ältesten Kuppelbauten sind die kretisch-mykenischen Kuppelgräber, bei denen die Überwölbung mittels Kragsteinen erfolgt (Mykene, Schatzhaus des Atreus).
Auf der hellenistischen Architektur aufbauend entwickelte die römische Kunst die Kuppel zur Vollendung (Rom, Pantheon, Kuppelspannweite von 39,5 m).
Die frühbyzantinische Architektur verwendete neben Schirm- und Segelkuppeln die Pendentifkuppel (Konstantinopel, Hagia Sophia, vollendet 563 n.Chr.).
Im Mittelalter spielte die Kuppel nur eine geringe Rolle (St. Frond, Périgeux). Erst in der Renaissance erfolgte eine neue Blütezeit des Kuppelbaus. Erstes Beispiel ist die Kuppel des Florentiner Doms von F. Brunelleschi, das wichtigste Bauwerk der Spätrenaissance ist die Kuppel der Peterskirche in Rom von Michelangelo (Entwurf 1547).
Die Baukunst des Barock orientierte sich stark am Vorbild der Peterskirche. Zahlreiche Kirchenbauten erhielten Kuppeln über der Vierung (Invalidendom, Paris).
Das 19. Jh. bevorzugte die Rippenkuppel aus Holz und Stahlbindern.
Im 20. Jh. ersetzte der Stahlbetonbau durch Schalen die Kuppeln (Jahrhunderthalle Breslau, 1912; Rom, Sporthallen von L. Nervi, 1957-1960).
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