Karl Kautsky

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    östereichischer Politiker; * 16. Oktober 1854 in Prag, † 17. Oktober 1938 in Amsterdam

    im Anschluss an ein Studium in Wien ging Kautsky nach Zürich, wo er Eduard Bernstein traf und Marxist wurde. Er freundete sich auch mit Engels an, dem er in London begegnete. Er gründete 1883 die Zeitschrift "Neue Zeit", deren Leiter er 1891-1917 war, lebte 1885-90 als Mitarbeiter Friedrich Engels´ in London, entwarf 1891 mit Bernstein das Erfurter Programm der SPD, wandte sich gegen den Revisionismus E. Bernsteins sowie auch gegen die Positionen Rosa Luxemburgs, später gegen den Bolschewismus; vertrat im 1. Weltkrieg eine pazifistische Position; wechselte 1917 zur USPD, kehrte aber 1922 wieder zurück.

    Er vertrat einen "sozial-darwinistischen" Marxismus, der von Bernstein und Lenin kritisiert wurde. Kautsky, der sowohl den linken Radikalismus als auch den rechten Revisionismus bekämpfte, isolierte sich auf Grund seiner pazifistischen Haltung während des Ersten Weltkriegs. Ab 1924 lebte er in Wien und schrieb zahlreiche Bücher (z.B. "Die materialistische Geschichtsauffassung", 1927), in denen er die marxistische Analyse auf historische Themen anwendete. 1925 war er Mitverfasser des Heidelberger Programms. Er bejahte Marx' Auffassung der Geschichte als eines natürlichen Prozesses und von Gewissen und Ethik als biologische Funktionen. 1938 emigrierte er in die Niederlande.

    Kalenderblatt - 3. Mai

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    1993 Björn Engholm, Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, tritt von seinem Amt zurück. Er zieht damit die Konsequenz seiner Falschaussage bezüglich der Barschel-Affäre. Engholm wollte in den nächsten Bundestagswahlen als Vertreter der SPD gegen Helmut Kohl um das Kanzleramt konkurrieren. Johannes Rau löst ihn in seinem Amt als SPD-Chef vorläufig ab.