Julius Ritter Wagner von Jauregg
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österreichischer Mediziner; * 7. März 1857 in Wels, † 27. September 1940 in Wien
In Wien studierte Wagner-Jauregg von 1874 bis 1880 Medizin und wurde Assistent bei Professor Stricker. Von 1883 bis 1889 war er Assistent an der Psychiatrischen Klinik. 1889 wurde Wagner-Jauregg Professor in Graz und Vorstand der Klinik für Psychiatrie und Nervenkrankheiten, 1893 kam er als Ordinarius für diese Fächer und Vorstand der Klinik nach Wien als Nachfolger Meynerts. 1878 begann er seine wissenschaftliche Tätigkeit mit der Abhandlung "Über die Ursprünge und Funktionen der beschleunigenden Herznerven". Aufmerksamkeit verdient unter den vielen wissenschaftlichen Fragen, mit denen er sich beschäftigte, besonders die Physiologie und Pathologie der Schilddrüse. Dies führte ihn zum Studium des Kretinismus. Er entwickelte die Organotherapie (auch Organtherapie genannt). Darunter wurde die Verwendung tierischer Organe oder ihrer Gewebssäfte und Sekrete zur Behandlung der Schilddrüse bei gewissen schlimmen Veränderungen verstanden. Ferner arbeitete er auf dem Gebiet der gerichtlichen Psychiatrie.
Schon 1887 befasste er sich mit der Einwirkung von fieberhaften Erkrankungen auf Psychosen und verfolgte das Thema weiter. Diese Studien brachten ihn zur Einführung der Tuberkulin-Behandlung bei der progressiven Paralyse. Aber die Erfolge befriedigten ihn nicht, und so begann er 1917 mit der Behandlung der progressiven Paralyse durch Einimpfung von Malaria tertiana. Diese Methode fand allgemeine Anerkennung. 1927 wurde ihm der Nobelpreis für Physiologie oder Medizin für die Entdeckung der therapeutischen Bedeutung der Malaria-Impfung bei der Behandlung von progressiver Paralyse verliehen.
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