Nobelpreis

    Aus WISSEN-digital.de

    Allgemeines

    Der Nobelpreis ist ein internationaler Geldpreis, der seit 1901 alljährlich am 10. Dezember (Todestag des Stifters) in Stockholm von der Nobelstiftung für besondere wissenschaftliche Leistungen in den Bereichen Chemie, Physiologie oder Medizin, Physik und Literatur sowie für Bemühungen um den Frieden (Friedensnobelpreis) verliehen wird.

    Das Preisgeld wird finanziert durch den Jahreszins der Nobelstiftung, die auf eine testamentarische Verfügung des schwedischen Industriellen und Chemikers (Erfindung des Dynamit) Alfred Nobel (1833-1896) zurückgeht. Das Preisgeld eines Bereichs darf offiziell auf nicht mehr als drei Personen aufgeteilt werden. Die Preisverleiher können den Preis jedoch "gemeinschaftlich" vergeben. Der erste Preis 1901 war dotiert mit 150 800 Schwedischen Kronen, im Jahr 2000 betrug das ungeteilte Preisgeld 9 Mio. SEK, die bisher höchste Summe. Der Fonds wird vom Direktorenrat der Nobelstiftung beaufsichtigt. Die sechs Mitglieder werden alle zwei Jahre neu gewählt.

    Unabhängig davon wird seit 1969 von der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften (Preis für Ökonomische Wissenschaft in Erinnerung an Alfred Nobel) vergeben, der von der Schwedischen Reichsbank anlässlich ihres 300-jährigen Bestehens gestiftet wurde.

    Der seit 1980 verliehene "alternative Nobelpreis" (Right Livelihood Award) wurde von J.C. von Uexküll ins Leben gerufen. Am 9. Dezember werden Personen oder Organisationen in Stockholm geehrt, die sich um praktische Lösungen der Probleme unserer Zeit bemühen.

    In Schweden und Norwegen wurden zur besonderen Unterstützung der Stiftungsziele Einrichtungen zur Förderung der einzelnen Bereiche geschaffen.

    Seit 1961 widmet die schwedische Post den Nobelpreisgewinnern jährlich eine Briefmarkenedition. 1994 wurden die Gewinner erstmals im Internet bekannt gegeben.

    Der 10. Dezember ist in Schweden ein Nationalfeiertag, an dem das Land einen seiner größten Söhne und dessen Verdienste ehrt.

    Vergabe

    Die international hoch angesehene Auszeichnung wird für Physik und Chemie auf Wunsch Alfred Nobels von der Schwedischen Akademie der Wissenschaften vergeben; für Physiologie oder Medizin vom Karolinischen Institut in Stockholm, für Literatur von der Akademie in Stockholm und der Friedensnobelpreis von einem Ausschuss von fünf Personen, die vom Norwegischen Parlament gewählt werden.

    Auswahlverfahren

    Kandidaten sollen nach dem Willen Nobels Personen sein, "die im verflossenen Jahr der Menschheit großen Nutzen gebracht haben". Vorschläge werden schriftlich bis zum 31. Januar eines jeden Jahres von Fachleuten des jeweiligen Gebiets eingereicht. Nominieren können regelmäßig die früheren Preisträger des jeweiligen Fachs, Mitglieder der Schwedischen Akademie der Wissenschaften sowie Professoren der skandinavischen Hochschulen und zusätzlich Wissenschaftler, die nur für ein Jahr stimmberechtigt sind.

    Das zuständige drei- bis fünfköpfige Nobelkomitee nimmt die Vorschläge entgegen und stellt schließlich eine Liste der empfohlenen Kandidaten zusammen, über die daraufhin weitere Gutachten eingeholt werden.

    Dabei werden die preisverteilenden Institutionen unterstützt von jeweils eigenen Nobelkomitees für die verschiedenen Fachbereiche (den Nobelkomitees für Physik und Chemie, dem Nobelkomitee des Karolinischen Institutes für Physiologie oder Medizin sowie dem Nobelkomitee der Schwedischen Akademie für Literatur sämtlich in Stockholm, dem Norwegischen Nobelkomitee für Frieden in Oslo und dem Preiskomitee für Wirtschaftswissenschaft bei der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften in Stockholm). Die Gewinner werden im Oktober bekannt gegeben.

    Es kommt vor, dass der Preis an verstorbene Personen vergeben wird, allerdings nur, wenn diese zum Zeitpunkt der Bekanntgabe im Oktober noch gelebt haben.

    Zeremonie

    Der Preis, bestehend aus einem Diplom, einer goldenen Medaille und dem Preisgeld, wird im großen feierlichen Rahmen jeweils am 10. Dezember von den Monarchen vergeben: der Friedensnobelpreis vom norwegischen König in Oslo, die anderen Nobelpreise vom schwedischen König in Stockholm. Anwesend sind die königlichen Familien, das diplomatische Korps, Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft, Kunst und Literatur sowie frühere Nobelpreisträger.

    Nach den offiziellen Feierlichkeiten findet am Abend ein großes Festbankett mit etwa 1 000 geladenen Gästen statt.

    Kalenderblatt - 19. März

    1921 Russland und Polen unterzeichnen einen Friedensvertrag.
    1953 Der Bundestag billigt die deutsch-alliierten Verträge, die später Deutschlandvertrag genannt werden. In ihnen wird das Ende des Besatzungsstatus und die Wiedererlangung der Souveränität geregelt.
    1956 Die Bundesrepublik erlässt das Soldatengesetz, in dem die Forderungen an eine demokratische Armee dargelegt werden.