José Ortega y Gasset

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    spanischer Philosoph, Schriftsteller und Soziologe; * 9. Mai 1883 in Madrid, † 18. Oktober 1955 in Madrid

    Kulturphilosoph und Essayist. Lebte ab dem Bürgerkrieg 1936-46 in der Emigration, u.a. in Frankreich, Portugal, Argentinien; als Kulturphilosoph umstritten; verstand sich, ausgehend von der Isolation der spanischen Kultur, v.a. als Vermittler von europäischer Kultur und (besonders der deutschen) Philosophie.

    Von 1911 bis 1953 hatte er eine Professur in Madrid inne (wobei er seit dem Spanischen Bürgerkrieg bis 1948 im Ausland lebte).

    Republikanischer Politiker; beeinflusst von Hegel, Nietzsche, Dilthey, Scheler, vertrat Ortega y Gasset den "Perspektivismus", die Auffassung, dass es weder dem Einzelnen noch einem Volk, weder einer Zeit noch einer philosophischen Lehre möglich ist, Wahrheit allgemeingültig zu erfassen, sondern immer nur aus der Perspektive des jeweiligen Standortes.

    Aus dieser Einsicht bekämpfte Ortega y Gasset jeden Totalitarismus, bejahte das individuelle Lebensgefühl und Weltbild und forderte ein neues Europa der Vernünftigen und Toleranten.

    Nimmt mit seinen Essays "Meditationen über Don Quijote", 1914, "Der Aufstand der Massen", 1930, "Um einen Goethe von innen bittend", 1932, "Vom Menschen als utopisches Wesen", 1951 einen bedeutenden Platz in der spanischen Literatur ein.

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