Heinz Oskar Vetter

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    deutscher Gewerkschaftsführer und Politiker; * 21. Oktober 1917 in Bochum, † 18. Oktober 1990 in Mülheim an der Ruhr

    Der gelernte Maschinenschlosser begann nach dem Zweiten Weltkrieg als Vertrauensmann der Industriegewerkschaft Bergbau und Energie seine gewerkschaftliche Karriere.

    Als Spezialist für Fragen der Mitbestimmung und der Bildungspolitik gelangte er 1964 in die Spitze seiner Gewerkschaft. Seine vermittelnde und kompromissbereite Gewerkschaftspolitik ließ Vetter 1969 zum geeignetsten Kandidaten für das Amt des DGB-Vorsitzenden werden, in das er 1972, 1975 und 1978 wiedergewählt wurde.

    Von 1974 bis 1979 war Vetter auch Vorsitzender des Europäischen Gewerkschaftsbundes (EGB). In beiden Positionen betrieb er sozialdemokratische Politik: Als EGB-Vorsitzender versuchte er, der kommunistisch-sozialistischen CGT, der größten Gewerkschaft Frankreichs, den Weg in den EGB zu blockieren.

    Mit seinen Vorstellungen zur Mitbestimmung und Einkommensverteilung knüpfte Vetter an wirtschaftsdemokratische Vorstellungen an. Trotz mancher verbalradikaler Formulierungen stand für ihn der Gedanke der Sozialpartnerschaft im Vordergrund. 1982 gab er sein Amt an Ernst Breit ab. Von 1979 bis 1989 war Vetter Mitglied des Europäischen Parlaments.

    Kalenderblatt - 3. Mai

    1951 Der Europarat nimmt die Bundesrepublik Deutschland als vollwertiges Mitglied auf. Seit dem 15. November 1950 besitzt die Bundesrepublik die assoziierte Mitgliedschaft.
    1971 Erich Honecker löst Walter Ulbricht in seinem Amt als Erster Sekretär der SED ab. Damit beginnt in Ostdeutschland die Ära Honecker, die bis kurz vor dem Mauerfall andauert.
    1993 Björn Engholm, Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, tritt von seinem Amt zurück. Er zieht damit die Konsequenz seiner Falschaussage bezüglich der Barschel-Affäre. Engholm wollte in den nächsten Bundestagswahlen als Vertreter der SPD gegen Helmut Kohl um das Kanzleramt konkurrieren. Johannes Rau löst ihn in seinem Amt als SPD-Chef vorläufig ab.