Gibbons

(Hylobatidae)

auch: Langarmaffe; Kleiner Menschenaffe;

Verbreitungsgebiet

Familie der Menschenaffen aus den Urwäldern Südostasiens und Indonesien mit vielen Arten.

Gibbons leben in der Regel in Familienverbänden, die aus einem Männchen, ein bis zwei Weibchen und mehreren Jungen verschiedener Altersstufen bestehen, manchmal aber auch in großen Horden. Die Jungen verlassen mit fünf bis sechs Jahren den Familienverband.

Körperbau

Sie werden bis zu einem Meter groß, wobei ihre Arme fast ebenso lang sind und die Beine ein Drittel länger als der Rumpf; diese Familie hat die längsten Beine aller Menschenaffen. Ihr Körper ist schlank und mit wolligem Fell bedeckt, das je nach Art sehr unterschiedlich gefärbt sein kann; der Kopf ist klein und rund.

Gibbons können zwar aufrecht gehen, aber diese Fortbewegung ist eher für ein Laufen auf waagrechten Ästen als für den Erdboden bestimmt; sie sind echte Baumtiere. Eines der wichtigsten Merkmale, in denen sich die Gibbons von den übrigen Menschenaffen unterscheiden, sind die stark verlängerten Eckzähne, die zum Schälen von Früchten und zum Abbeißen dienen. Gibbons ernähren sich abgesehen von Früchten auch von Blättern, Blüten, Eiern und Insekten.

Charakteristisch sind ihre sehr langen Hände mit schlanken, gekrümmten und sehr beweglichen Fingern, die wie Haken funktionieren und ihre langen Arme, mit deren Hilfe sie sich sicher und elegant durch das Geäst schwingen und dabei auch Distanzen bis zu zehn Metern überbrücken können.

Sonstiges

Eine andere Eigenart der Gibbons ist ihr charakteristischer 'Gesang', der bei allen Arten unterschiedlich ist: im Morgengrauen und bei starken Wetterveränderungen stoßen diese Tiere gellende Schreie oder eine Art Lachen bzw. ein Geheul aus, das wie Sirenen klingt. Man nimmt an, dass Gibbons damit ihr Revier abstecken.

Ihr einziger natürlicher Feind ist der Adler, der manchmal Junge raubt.

Systematik

Familie aus der Überfamilie der Menschenartigen (Hominoidea).

Arten:

Silbergibbon (Hylobates moloch)

Weißhand-Gibbon oder Lar (Hylobates lar)

Siamang (Hylobates syndactlylus)