Franz Kafka
Aus WISSEN-digital.de
österreichischer Schriftsteller; * 3. Juli 1883 in Prag, † 3. Juni 1924 in Kierling bei Klosterneuburg
Äußerlich führte Kafka ein Leben ohne große Ereignisse - er lebte als Versicherungsangestellter in Prag und starb im Alter von vierzig Jahren an Lungentuberkulose. Als Sohn einer deutsch-jüdischen Mutter und eines tschechisch-jüdischen Vaters steht Kafka zwischen den großen Bevölkerungsgruppen Prags.
Heute gilt er als einer der großen Dichter deutscher Sprache des 20. Jahrhunderts.
Kafka hat es meisterhaft verstanden, die Ängste des modernen Menschen vor dem Verlust seiner Würde, seiner Seele und seiner Rechte zu thematisieren. Seine rätselhaften Geschichten versetzen den Leser in Spannung, geben ihm aber niemals eine Antwort auf seine Fragen. So beginnt "Der Prozeß" mit dem Satz: "Jemand mußte Josef K. verleumdet haben, denn ohne daß er etwas Böses getan hätte, wurde er eines Morgens verhaftet."
In seinem Testament verfügte Kafka, dass seine unveröffentlichten Schriften zu verbrennen seien. Diesen letzten Willen hat ihm sein Nachlassverwalter und bester Freund Max Brod nicht erfüllt und damit Kafkas Weltruhm erst begründet. Neben "Der Prozeß" (1925) sorgte er auch für die Veröffentlichung des unvollendet gebliebenen Romans "Das Schloß" (1926) und der Erzählung "Der Verschollene". Erst nach 1945 fand Kafkas Werk jedoch weltweite Resonanz.
Kafkas Werk ist geprägt von einer pessimistischen Weltsicht. Die Welt wird als feindlich und letztlich unverständlich dargestellt. In der Erzählung "In der Strafkolonie" (1919) etwa schildert der Erzähler die hoffnungslosen Verhältnisse des Gefangenendaseins. Kafkas Figuren geraten immer wieder (ohne eigene Schuld) in ausweglose Situationen, aus denen sie sich nicht mehr befreien können. Oft verwendet der Autor Motive aus dem Bereich des Juristischen. Besonders die literarische Gattung der Parabel wurde von Kafka meisterhaft beherrscht. In seinen Parabeln führt der Autor vor, dass die Sinnfrage letztlich nicht beantwortet werden kann. Damit kehrt er die traditionelle Funktion der Parabel, die zu den lehrhaften, didaktischen Gattungen gehört, geradezu um: Kafkas Parabeln können und wollen dem Leser keine Orientierungshilfe mehr geben.
Weitere Werke: "Das Urteil" (1913), "Die Verwandlung" (1915), "Bericht für eine Akademie" (1917), "Ein Landarzt" (1919), "Amerika" (1927), "Beim Bau der chinesischen Mauer" (1931) u.a.
Kalenderblatt - 3. Mai
1951 | Der Europarat nimmt die Bundesrepublik Deutschland als vollwertiges Mitglied auf. Seit dem 15. November 1950 besitzt die Bundesrepublik die assoziierte Mitgliedschaft. |
1971 | Erich Honecker löst Walter Ulbricht in seinem Amt als Erster Sekretär der SED ab. Damit beginnt in Ostdeutschland die Ära Honecker, die bis kurz vor dem Mauerfall andauert. |
1993 | Björn Engholm, Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, tritt von seinem Amt zurück. Er zieht damit die Konsequenz seiner Falschaussage bezüglich der Barschel-Affäre. Engholm wollte in den nächsten Bundestagswahlen als Vertreter der SPD gegen Helmut Kohl um das Kanzleramt konkurrieren. Johannes Rau löst ihn in seinem Amt als SPD-Chef vorläufig ab. |
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